Ermittlungen wegen Einsturz von Kirchturm bei Erdbeben in Italien

Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Einsturz des Kirchturms der Kirche Santa Maria in Via in der Marken-Stadt Camerino Ermittlungen aufgenommen.

Der Kirchturm von Camerino war nach dem Erdbeben 1997 restauriert worden - er hielt dem Beben letzte Woche aber nicht stand. (Archiv) (Bild: sda)

Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Einsturz des Kirchturms der Kirche Santa Maria in Via in der Marken-Stadt Camerino Ermittlungen aufgenommen.

Die Kirche war nach einem Erdbeben 1997 restauriert worden, stürzte aber beim Beben am vergangenen Sonntag ein. Der Turm stürzte auf ein Gebäude, in dem Studentinnen wohnten. Diese konnten sich retten. Die Staatsanwaltschaft der mittelitalienischen Stadt Macerata vermutet Fahrlässigkeit und Schlamperei bei der Restaurierung als Grund für den Einsturz.

Auch wegen Einstürzen weiterer Gebäude, die nach dem Beben 1997 bereits restauriert worden waren, den nunmehrigen Erdstössen jedoch nicht Stand halten konnten, wurden Ermittlungen eingeleitet.

Kleiner wirtschaftlicher Hoffnungsschimmer

Der italienische Luxuskonzern Tod’s bekräftigte indes seine Pläne zur Eröffnung eines Schuhproduktionswerks in Arquata del Tronto, einer vom Erdbeben im August schwer zerstörten Gemeinde.

Obwohl Arquata beim Erdbeben am Sonntag neue Schäden erlitten habe, halte sein Konzern an seinen Plänen fest, berichtete Tod’s Eigentümer, der Grossunternehmer Diego Della Valle. Die Fabrik soll innerhalb eines Jahres eingeweiht werden.

Tod’s ist in Fermo in der Region Marken beheimatet, in der mehrere Gemeinden vom Erdbeben schwer beschädigt wurden. Della Valle ist als Mäzen bekannt. So hatte er unter anderem die Restaurierung des Kolosseums in Rom finanziert.

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