Der Machtkampf bei Constantin Medien geht in die nächste Runde: Die Staatsanwaltschaft München hat ein Ermittlungsverfahren gegen Medienunternehmer und FC-Basel-Präsidenten Bernhard Burgener eingetragen.
Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl bestätigte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda einen Bericht der Online-Ausgabe der «Handelszeitung». Zugleich präzisierte Bäumler-Hösl, dass noch keine Ermittlungen gegen Bernhard Burgener aufgenommen worden seien. Ein solcher Schritt sei lediglich Gegenstand von Prüfungen.
Den Angaben zufolge geht die Eintragung auf eine Strafanzeige gegen Bernhard Burgener und mehrere andere Personen wegen des Verdachts auf Untreue, Insiderhandel und andere Straftaten zurück. Die Anzeige hatte ein Rechtsanwalt Ende April im Namen der Constantin Medien unter Bezugnahme auf ein Gutachten bei der Staatsanwaltschaft München I eingereicht. Für Bernhard Burgener und die anderen Angezeigten gilt die Unschuldsvermutung.
Streit um Strategie
Laut Bäumler-Hösl steht die Strafanzeige im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Constantin Medien und den von Burgener vertretenen Schweizer Gesellschaften Highlight Communications und Highlight Event and Entertainment.
Bei Constantin Medien tobt ein erbittert geführter Streit über die Strategie. Präsident Hahn will das Unternehmen auf die Segmente Sport sowie Sport- und Event-Marketing fokussieren. Das Filmgeschäft, das in der Tochter Constantin Film gebündelt ist, solle verkauft werden.
Dagegen sperrt sich Burgener, der als Chef der Tochter Highlight Communications an einer zentralen Schaltstelle im Konzern sitzt. Wie Hahn ist auch Burgener Grossaktionär der Dachgesellschaft Constantin Medien. Mit juristischen Schritten und einer Kapitalerhöhung bei Highlight kappte Burgener vergangene Woche den Einfluss von Hahn auf die wichtigste Konzerntochter, zu der das Filmgeschäft gehört
Burgener schiesst scharf
Constantin Medien wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur sda mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht zum Fall äussern. Dagegen übte Bernhard Burgener scharfe Kritik am Konzern. Seit einigen Wochen nehme die Kampagne gegen ihn immer bizarrere Formen an.
«Abstruse Gerüchte werden gestreut, Strafanzeigen werden erstattet. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele unsachliche Attacken in den letzten Monaten erfolgten. Was ich allerdings zähle, sind unsere Erfolge in den wesentlichen Verfahren. Die wichtigen Verfahren haben eigentlich alle wir gewonnen», teilte Burgener auf Anfrage der sda mit.