Erneut sind in Israel Menschen gegen die Sparpläne der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und soziale Ungerechtigkeit auf die Strasse gegangen. Wie das Nachrichtenportal «ynet» berichtete, beteiligten sich am Samstagabend etwa 1500 Menschen an den landesweiten Protesten.
Die Kundgebungen fielen damit deutlich kleiner aus als noch am vergangenen Wochenende. Demonstrationen gab es dem Bericht zufolge unter anderem in Jerusalem vor dem Wohnsitz Netanjahus sowie in Tel Aviv, Beerscheba und in der antiken Hafenstadt Caesarea vor dem Privathaus des Regierungschefs.
«Nimm es von den Reichen, nicht vom Volk», war auf Transparenten zu lesen. Demonstranten riefen: «Es gibt keine Zukunft mit Bibi und Lapid.» Bibi ist der Spitzname Netanjahus. Jair Lapid ist Finanzminister, seine Partei heisst «Jesch Atid», was auf Deutsch «Es gibt eine Zukunft» heisst.
Lapid, der als Hoffnungsträger der Mittelschicht mit seiner Partei bei den Wahlen im Januar zweitstärkste Kraft geworden war, will das Haushaltsdefizit durch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen begrenzen. Die umstrittenen Pläne des früheren Fernsehmoderators waren am Dienstag vom Kabinett verabschiedet worden.