Der Strassenverkehr hat im Kanton Solothurn im Zeitraum von 2010 bis 2015 weiter zugenommen. Auf den Nationalstrassen stieg die Belastung je nach Abschnitt um 5,5 bis zu 14 Prozent. Auf den Kantonsstrassen nahm der Verkehr im gleichen Zeitraum im Durchschnitt um zwei Prozent zu.
Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Strassenverkehrserhebung 2015 des Kantons Solothurn hervor. Die grösste Verkehrsmenge wurde mit rund 90’000 Fahrzeugen pro Tag auf der Autobahn A1 gemessen. Der Verkehr nahm um 5,5 Prozent zu. Mit 14 Prozent ist das Wachstum auf der Autobahn A5 am grössten.
Auf den Kantonsstrassen verlief die Verkehrsentwicklung zwischen 2010 und 2015 unterschiedlich. In eher ländlich geprägten Gebieten ging die Verkehrsbelastung an einzelnen Messstellen zurück.
So nahm der Verkehr im Bezirk Thal um 5,8 Prozent ab, etwas weniger in den Bezirken Thierstein (3,7 Prozent) und Dorneck (3,5 Prozent).
Am grössten ist die Verkehrszunahme im Bezirk Bucheggberg mit einem Plus von 10,5 Prozent. Es folgen die Bezirke Gäu (8,8 Prozent) und Wasseramt (5,5 Prozent).
Geringere Zunahmen weisen die Bezirke Solothurn/Lebern (3 Prozent), Gösgen (0,8 Prozent) aus. Die Abnahme im Bezirk Olten beträgt 2,8 Prozent.
Verkehrsverlagerung in der Region Olten
Die Verkehrserhebung bestätigte die mit der Inbetriebnahme der Entlastung Region Olten im August 2013 eingetretene markante Verkehrsverlagerung. So reduzierte sich die Verkehrsmenge auf der Kantonsstrasse H5 auf dem Abschnitt von Wangen bei Olten bis Olten um mehr als die Hälfte. Das entspricht einer Abnahme von 12’500 Fahrten pro Tag.
Auch die Entlastung West in Solothurn hat die gewünscht Wirkung. Der Verkehr nahm um 1600 Fahrzeuge pro Tag oder um sechs Prozent zu. Die durchschnittliche Belastung beträgt 27’500 Fahrzeuge pro Tag.
Das Verkehrswachstum im Raum Egerkingen steht im Zusammenhang mit dem Wirtschaftswachstum im Gäu. Beim Autobahnanschluss Egerkingen (Expressstrasse) wurden am Erhebungstag 3589 Lastwagen gezählt. Das entspricht einen Anteil von 22 Prozent am Gesamtverkehr. Dies ist absolut wie relativ die grösste Schwerverkehrsmenge im Kanton.
Schüler zählen Fahrzeuge
Seit 1960 macht der Kanton Solothurn alle fünf Jahre eine aufwendige Strassenverkehrserhebung. So standen am vergangenen 10. Juni mehr als 940 Schülerinnen und Schüler im Einsatz: Sie zählten von 7 bis 21 Uhr an 169 Stellen die Verkehrsbewegungen.
Die während 14 Stunden manuell erhobenen Verkehrsdaten wurden mittels bewährten Verfahren auf den durchschnittlichen täglichen Verkehr hochgerechnet.