Die Genossenschaft Migros Aare hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz erneut steigern können. Auch der Gewinn und der Cashflow stiegen. Wie schon im Vorjahr spricht die Migros Aare vom besten Ergebnis ihrer Geschichte.
Der Gesamtumsatz erhöhte sich im Jahr 2013 um 48 Mio. auf 3,363 Mrd. Franken, wie die Migros Aare am Freitag an ihrer Bilanzmedienkonferenz in Schönbühl bekanntgab. Das entspricht einem Wachstum von 1,4 Prozent. Der Gewinn beträgt 7,1 Mio. Franken, der Cashflow erreichte 272,5 Mio. Franken.
Der Trend hin zu nachhaltig produzierten Produkten hielt in den Supermärkten der Migros Aare weiterhin an. Die Bio-Produkte legten um sechs Prozent zu, auch das Label „Aus der Region. Für die Region“ erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit.
Eine Umsatzeinbusse von 1,2 Prozent mussten die Fachmärkte hinnehmen. Als Grund gibt die grösste Migros-Genossenschaft der Schweiz das schlechte Wetter im Frühling 2013 an. Es wirkte sich negativ auf das Pflanzengeschäft in den Baumärkten OBI und „Do it + Garden“ aus.
Zur Migros Aare gehören über 230 Supermärkte, Fachmärkte und Gastronomiebetriebe in den Kantonen Bern, Aargau und Solothurn. Die Genossenschaft betreibt auch Klubschulen und Freizeitanlagen. Mehr als 11’800 Personen arbeiten für die Migros Aare, die seit der Fusion der Genossenschaften Bern und Aargau/Solothurn seit 1998 existiert.
Der Chef an der Kasse und im Magazin
In einem gesättigten Markt mit immer mehr Einkaufstourismus und zunehmendem Online-Einkauf sei die Migros Aare zum neunten Mal hintereinander stärker als der Markt gewachsen. Das sagte Geschäftsleiter Beat Zahnd vor den Medien.
Den Erfolg führt Zahnd auf eine konsequente Ausrichtung auf Kundenwünsche zurück. Zahnd geht deshalb an fünf bis sechs Tagen pro Jahr selbst an die „Front“. Als Kassierer oder als Magaziner frage er sich stets: „Was bringt meine Tätigkeit dem Kunden?“, sagte er am Freitag.
Die Migros Aare beobachtet diese Kunden auch, heftet ihnen ein Messgerät ans Handgelenk, um zu erfahren, wo im Laden sie gestresst sind, und hat einen Kundenrat eingeführt. Die Beobachtungen und Messungen in den Läden macht sie mit Einwilligung der Kunden.
Eines der Resultate dieser Kundenechos ist: Die Migros Aare hat ihr Sortiment um 20 Prozent reduziert. Unter dem Motto „Weniger ist mehr“ verringert sie die Qual der Wahl.
„FlowerPower“: Fitness und Einkaufen verbinden
Die Migros Aare führte ihre Medienkonferenz im neuen FlowerPower-Fitness- und -Wellnesszentrum des Shoppylands Schönbühl durch, inmitten von schwitzenden Menschen an Kraftgeräten. Nicht von ungefähr: Kunden haben der Migros gesagt, sie würden gern mehr für ihre Gesundheit tun, hätten aber zu wenig Zeit.
Deshalb baut die Genossenschaft nun nach und nach bei ihren Einkaufszentren solche Fitnesscenter auf. Diese FlowerPower-Zentren haben im Vorjahr 15,3 Prozent mehr Eintritte verzeichnet als im Jahr 2012.
In jenem von Schönbühl führt die Migros Aare ein Pilotprojekt durch: Die Fitness-, Koch- und Wellnessangebote werden konsequent auf eine Dauer von 30 Minuten ausgerichtet – denn die Leute haben ja eben wenig Zeit. Allerdings können die Leute auch länger bleiben, wenn sie wollen.
Das Unternehmen ist überzeugt vom Konzept: Es will laut dem Leiter der Direktion Freizeit, Jochen Müller, in den nächsten Jahren weitere zehn bis zwölf dieser FlowerPower-Zentren eröffnen, so etwa im November in Burgdorf.