Tausende Menschen haben in Venezuela erneut für den Rücktritt von Präsident Nicolás Maduro und gegen dessen Pläne zur Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung protestiert. Es war bereits der 80. Protesttag.
Im Verlauf der Demonstration am Montag wurde ein 17-Jähriger tödlich von einer Kugel getroffen, sechs weitere Menschen wurden verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Demonstranten wurden von Militär und Polizei auch diesmal daran gehindert durch die Hauptstadt Caracas zu ziehen.
Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. Mit dem neuerlichen Todesopfer steigt die Zahl der Toten bei den fast täglichen Protesten und Strassenschlachten seit April auf 74.
Konservative und rechtsgerichtete Regierungsgegner kämpfen für Maduros Amtsenthebung und vorgezogene Wahlen. Sie machen den Staatschef für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu dramatischen Versorgungsengpässen geführt hat.
Die Opposition, die im Parlament über die Mehrheit verfügt, lehnt Maduros Initiative zur Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung ab. Sie wirft dem Präsidenten vor, diese Versammlung mit seinen Anhängern besetzen zu wollen. Maduro beschuldigt seinerseits die Regierungsgegner, mit Unterstützung der USA einen Staatsstreich gegen ihn zu planen.