Nach dem Brand in einer Diskothek in Bukarest und dem Rücktritt von Regierungschef Victor Ponta haben erneut tausende Rumänen gegen Korruption und Machtmissbrauch protestiert. In mehreren Städten gingen am Freitag insgesamt rund 15’000 Demonstranten auf die Strassen.
In der Hauptstadt Bukarest rief die Menge «Zu viel Korruption, zu wenig Gerechtigkeit» und «Korruption tötet». Mehrere hundert Menschen gedachten zudem mit einem Schweigemarsch der Toten der Brandkatastrophe von vor einer Woche.
Die Massenproteste dauern bereits seit vier Tagen an. Ponta war angesichts des öffentlichen Unmuts am Mittwoch zurückgetreten. Er stand jedoch bereits vor der Brandkatastrophe stark unter Druck. Ihm werden Urkundenfälschung, Steuerbetrug und Geldwäsche in seiner Zeit als Anwalt in den Jahren 2007 bis 2011 sowie Vetternwirtschaft bei der Ausübung seines Amts als Ministerpräsident vorgeworfen.
Bei dem Brand am Freitagabend vergangener Woche waren 39 Menschen ums Leben gekommen, fast 200 Disco-Besucher wurden verletzt. Augenzeugen und Medien berichteten von offenkundigen Verstössen gegen Brandschutzauflagen. Die drei Besitzer der Disco wurden festgenommen. Präsident Klaus Iohannis hatte nach dem Unglück eine «Inkompetenz der Behörden» gebrandmarkt und ein Ende der Korruption gefordert.