In der Region Kaschmir ist es am Sonntag erneut zu einem Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Grenzsoldaten gekommen. Verletzt worden sei dabei niemand, teilte die pakistanische Armee mit.
In der Erklärung wurden die indischen Soldaten für den Zwischenfall verantwortlich gemacht. Diese hätten grundlos das Feuer eröffnet.
Bei dem jüngsten Grenzkonflikt wurden in den vergangenen zwei Wochen bereits 20 Zivilisten getötet. Sowohl Indien als auch Pakistan beanspruchen die zwischen beiden Staaten geteilte Region Kaschmir für sich.
Der Sicherheitsberater des pakistanischen Regierungschefs Nawaz Sharif, Sartaj Aziz, kündigte in einem Telefonat mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon an, sein Land werde entschieden auf jegliche Aggression reagieren. Zudem forderte er die UNO auf, eine Resolution aus dem Jahr 1947 umzusetzen, die ein Referendum über die Zukunft der Kaschmir-Region vorsieht.
Der Streit um Kaschmir war seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 bereits Auslöser dreier Kriege. Im Jahr 1989 begann in dem mehrheitlich muslimischen Gebirgstal mit Unterstützung Pakistans ein separatistischer Aufstand, in dessen Verlauf tausende Menschen getötet wurden.
Zwar beruhigte sich die Situation seither, Indien unterhält jedoch weiterhin eine massive Truppenpräsenz in Kaschmir. Im Jahr 2004 begannen Indien und Pakistan einen Friedensprozess, der im September von Indiens neuer hindunationalistischer Regierung jedoch auf Eis gelegt wurde.