Schon wieder sind in Bangladesch Arbeiter beim Brand in einer Kleiderfabrik gestorben. Mindestens sechs Menschen verloren ihr Leben.
Das Feuer brach am Samstagnachmittag, kurz nach 14.30 Uhr (Ortszeit), in einer Textilfabrik im Viertel Mohammadpur im Westen der Hauptstadt Dhaka aus, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur sda vor Ort berichtete.
Gemäss Angaben des Dhaka Medical College Hospital, des grössten Spitals des Landes, starben mindestens sechs Arbeiter, nachdem sie ins Spital eingeliefert worden waren. Mindestens sechs weitere Personen seien verletzt worden.
Neun Feuerwehreinheiten aus der ganzen Stadt brachten das Feuer kurz vor 16 Uhr unter Kontrolle, wie Mahbubur Rahman, operativer Leiter des Hauptquartiers der Feuerwehr und des Bevölkerungsschutzes, der Zeitung „The Daily Star“ sagte.
Das Feuer sei im ersten Stock des zweistöckigen Fabrikgebäudes der Firma Smart Garments ausgebrochen, hiess es weiter.
Maroder Zustand
Kleiderfabriken in Bangladesch sind häufig in einem maroden Zustand. Viele Gebäude erfüllen nicht einmal minime Sicherheitsstandards – so fehlen beispielsweise oft Notausgänge oder Feuerleitern.
Erst Ende November waren beim Brand in der Kleiderfabrik Tazreen Fashions ausserhalb Dhakas 112 Menschen gestorben. Das Unglück brachte Bangladesch weltweit in die Schlagzeilen.
In Bangladesch verdienen Arbeiter in Kleiderfabriken teilweise gerade einmal einen US-Dollar pro Tag – und arbeiten nicht selten über zwölf Stunden täglich. Gewerkschaften sind in der Textilbranche verboten.
Der Handelsminister Bangladeschs kündigte im Januar an, die Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter zu verbessern. Er beklagte allerdings auch die Scheinheiligkeit vieler westlicher Industriestaaten, die zwar laut nach guten Arbeitsbedingungen riefen, gleichzeitig aber nicht mehr als 5 Euro für ein paar Jeans aus Bangladesch ausgeben wollten.