Bei Anschlägen im nordöstlichen Grenzgebiet Kenias sind drei Menschen getötet und acht weitere Personen verletzt worden. Bewaffnete Männer hatten am Donnerstag in der Stadt Mandera nahe der somalischen Grenze mit Handgranaten zwei Polizisten getötet und vier Zivilisten verletzt.
Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa von der Polizei in Nairobi. Die unbekannten Angreifer setzten demnach auch zwölf Fahrzeuge in Brand.
Bei einem Bombenanschlag auf einen Markt im Grenzort Wajir kam nach Angaben des Innenministeriums ein Mensch ums Leben, vier weitere Menschen wurden verletzt. Am späten Mittwochabend hätten Unbekannte Granaten in dem Ort gezündet, teilte das Ministerium über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mit.
Auch am Freitag herrschte in Kenia Staatstrauer, nachdem bei dem Überfall auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi mindestens 72 Menschen getötet worden waren. Zu dem Terrorakt, der am Samstag begonnen hatte, bekannte sich die somalische Islamisten-Miliz Al-Shabaab.
Unterdessen hat die EU ihre Sicherheitsvorkehrungen für Missionen im benachbarten Somalia erhöht. «Hätten wir die Alarmbereitschaft in Mogadischu nicht erhöht, wäre das unprofessionell», sagte der Vorsitzende des EU-Militärkomitees, General Patrick de Rousiers, am Donnerstag in Brüssel.
EU besorgt
Die EU sei wegen des Terroranschlages in Kenia besorgt, habe aber keine Anzeichen dafür, dass auch in Somalia ein Anschlag vorbereitet werde. Auch hätten keine EU-Staaten erklärt, dass sie Truppen aus EU-Missionen zurückziehen würden, sagte der General.
Die EU betreibt in Somalia seit 2010 eine Militär-Trainingsmission für die Armee des ostafrikanischen Landes. Ein Teil des Trainings findet derzeit noch in Kampala in Uganda statt, doch sollen diese Einheiten auch nach Mogadischu verlegt werden.
Die EU-Trainingsmission in Somalia besteht aus 125 Soldaten aus Belgien, Deutschland, Spanien, Finnland, Griechenland, Ungarn, Irland Italien, Malta, Portugal, Schweden, Grossbritannien und Serbien. Österreich nimmt an der Mission nicht teil.
Ausserdem unterhält die EU seit 2008 am Horn von Afrika vor der Küste Somalias die Anti-Piraterie-Mission Atalanta. Grundlage für diese Mission ist ein UNO-Sicherheitsratsmandat.
Der Erfolg der Mission «Atalanta» führe dazu, dass die Piraten zunehmend auf andere «Geschäftsmodelle» wie den Drogenhandel ausweichen, sagte der General. Er geht davon aus, dass die Mission verlängert werde. Die Frage sei aber, wie lange und mit welchem Schwerpunkt.