Gut eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in Senegal hat es erneut Unruhen gegeben. In der Hauptstadt Dakar kam es am Freitag zu erneuten Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten.
Rund um den Unabhängigkeitsplatz im Stadtzentrum von Dakar setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse gegen Demonstranten ein, die gegen eine weitere Kandidatur von Amtsinhaber Abdoulaye Wade protestierten. Die Polizei beschoss zudem eine Moschee mit Tränengas und löste eine Sitzblockade auf.
Unter den Demonstranten war auch der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Cheikh Bamba Dièye. Nach Angaben eines Sprechers seiner Partei wurde er vorübergehend festgenommen, aber wenig später wieder freigelassen. Die Polizei dementierte den Vorwurf.
Alioune Tine vom Oppositionsbündnis M23, das zum Protest aufgerufen hatte, kritisierte die heftige Reaktion der Polizei als „irrational und aus der Angst geboren“. Er kündigte für Samstag neue Proteste an. „Es wird ein landesweiter Aktionstag werden“, sagte er.
Die Präsidentschaftswahlen in Senegal finden am Sonntag kommender Woche statt. Der 85-jährige Wade darf nach Ansicht seiner Gegner nicht nochmals antreten, weil die aktuell geltende Verfassung nur zwei Mandate zulässt.
Das Verfassungsgericht des Landes wies Einsprüche gegen seine Kandidatur jedoch als „unbegründet“ zurück. Der weltbekannte Musiker Youssou N’Dour war dagegen von dem Urnengang ausgeschlossen worden.