Nach dem leichten Lichtblick im Vormonat sieht die Lage für den Schweizer Tourismus trotz des goldenen Herbstes wieder düsterer aus. Obwohl mehrheitlich die Sonne schien, sank im September die Zahl der Übernachtungen in hiesigen Hotels um 1,7 Prozent auf 3,28 Millionen.
Sowohl Schweizer (-2 Prozent), als auch Ausländer (-1,5 Prozent) buchten im September weniger Übernachtungen wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Und dies, obwohl eigentlich 1,3 Prozent mehr ausländische Touristen in die Schweiz reisten als vor einem Jahr.
Vor allem Europäer blieben fern: Die Zahl ihrer Übernachtungen sank um 4,8 Prozent. Dabei schlug am meisten das Ausbleiben der deutschen Touristen zu Buche. Sie kamen weniger zahlreich (-4,6 Prozent) und blieben weniger lang in Schweizer Hotels (-7,1 Prozent Übernachtungen).
Auch die Briten belegten weniger Hotelbetten (-6,6 Prozent). Scharf zurück gingen die Buchungen von Niederländern (-14,3 Prozent) und Belgiern (-12 Prozent). Richtiggehend eingebrochen sind die Übernachtungen der unter der Schuldenkrise leidenden Griechen (-27,5 Prozent).
Mehr Nachfrage aus Asien
Für Lichtblicke sorgten dagegen die Italiener, die öfter in Schweizer Hotelbetten schliefen (+7,1 Prozent) und die Russen (+10,1 Prozent). Und natürlich die Gäste aus Asien, die den Hoteliers 20’000 Übernachtungen mehr bescherten.
Der Löwenanteil davon entfiel mit 14’000 zusätzlichen Logiernächten auf die Chinesen. Das ist ein Plus von satten 20 Prozent. Auch Gäste aus Hongkong (+27,4 Prozent) und den Golfstaaten (+17,1 Prozent) kamen viel zahlreicher. Amerikaner und Kanadier checkten ebenfalls häufiger hierzulande ein.
Lage nicht rosig
Insgesamt sieht die Lage nach neun Monaten für die hiesige Hotellerie aber nicht rosig aus. Von Januar bis September zählte man lediglich 27,79 Mio. Übernachtungen. Das sind 1 Million weniger als im Vorjahreszeitraum (-3,5 Prozent).
Die meisten Tourismusregionen mussten Einbussen hinnehmen. Am härtesten traf es Graubünden, wo von Januar bis September 343’100 Übernachtungen weniger gebucht wurden als im Vorjahr (-7,5 Prozent). Auch das Berner Oberland litt mit einem Minus von 6 Prozent deutlich.
Getroffen wurden ebenfalls das Genferseegebiet im Waadtland (-5,6 Prozent) und das Tessin (-5,1 Prozent). Auf der anderen Seite konnte als einziges Tourismusgebiet die Region Freiburg deutlich mehr Übernachtungen verbuchen (+6,6 Prozent).