Erneut weniger Verkehrsopfer auf Schweizer Strassen

Die Zahl der Toten und Verletzten auf den Schweizer Strassen sinkt seit Jahren stetig. Dieser Trend hat sich auch 2011 fortgesetzt. Jedoch gab es mehr Tote auf Fussgängerstreifen als im Vorjahr. Zudem verloren mehr Velo- und Motorradfahrer ihr Leben.

Ambulanz bei einem Unfallopfer in Lugano, das auf dem Fussgängerstreifen angefahren wurde (Archiv) (Bild: sda)

Die Zahl der Toten und Verletzten auf den Schweizer Strassen sinkt seit Jahren stetig. Dieser Trend hat sich auch 2011 fortgesetzt. Jedoch gab es mehr Tote auf Fussgängerstreifen als im Vorjahr. Zudem verloren mehr Velo- und Motorradfahrer ihr Leben.

Wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) mitteilte, haben sich im Jahr 2011 auf Schweizer Strassen 18’990 Unfälle mit Personenschaden ereignet. 320 Menschen wurden getötet, 7 weniger als im Vorjahr. 4437 wurden schwer verletzt, 21 weniger als im Vorjahr. Es gab 18’805 Leichtverletzte, 974 weniger als 2010.

Für das insgesamt positivere Gesamtergebnis im letzten Jahr ist insbesondere die Bilanz bei den Personenwagen verantwortlich. Die Automobilisten verunfallten weniger häufig als im Vorjahr, stellen mit 119 Getöteten aber nach wie vor die grösste Unfallgruppe dar.

1210 Autoinsassen wurden schwer verletzt, 71 weniger als 2010. 10’270 wurden leicht verletzt, gegenüber 11’392 im Jahr zuvor.

Fussgänger sind selten schuld

Die Zahl der getöteten Fussgänger sank von 75 auf 69. Schwer verletzt wurden 687 (706). Leichte Verletzungen erlitten 1691 (1743).

Gestiegen ist jedoch die Zahl der Getöteten auf Fussgängerstreifen, nämlich von 20 auf 28. Dies sind 5 mehr als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

20 der 28 getöteten Fussgänger verunfallten in den Wintermonaten. 21 Todesopfer hatten das 65. Altersjahr überschritten.

Nur knapp 13 Prozent der Unfälle mit verunfallten Fussgängern auf Fussgängerstreifen waren auf das Fehlverhalten der Fussgänger zurückzuführen. In den meisten Fällen lag die mutmassliche Hauptursache bei den Autolenkern und -lenkerinnen.

Schönes Wetter – und mehr E-Bikes

2011 verunfallten auch mehr Velofahrende als im Vorjahr. 39 von ihnen verloren ihr Leben, 5 mehr als im Vorjahr. 867 Velofahrer wurden schwer verletzt, gegenüber 835 im Vorjahr.

Neben dem schönen Wetter dürfte auch die stärkere Verbreitung von E-Bikes eine Rolle gespielt haben, schreibt das ASTRA. Unfälle mit E-Bikes haben in der Regel gravierendere Folgen als Unfälle mit motorlosen Fahrrädern.

Motorradlenker kamen letztes Jahr 68 ums Leben, einer mehr als im Vorjahr. 1393 wurden schwer verletzt, 43 mehr als im Vorjahr.

Hauptursachen der Unfälle

Das ASTRA erhob erstmals die Hauptursachen der Unfälle. Dabei zeigt sich, dass es in erster Linie das Fehlverhalten der Lenkenden ist, welches die Unfälle verursacht. Bei mehr als einem Viertel der Unfälle war der Vortritt missachtet worden.

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