Aus Protest gegen die chinesische Besatzung hat sich erneut ein Tibeter selbst verbrannt. Tamdin Dorjee habe sich in der Nähe eines buddhistischen Klosters in der chinesischen Provinz Gansu getötet, berichteten die Menschenrechtsgruppen Free Tibet und International Campaign for Tibet am Samstag.
Der 52-Jährige ist demnach Grossvater des siebten Gungthang Rinpoche, Lobsang Geleg Tenpe Khenche (geboren 2002), der den tibetischen Buddhisten als wichtiger Lehrmeister gilt. Nach dem Vorfall am Samstag verstärkte das chinesische Militär den Angaben zufolge seine Präsenz nahe des Klosters.
Seit Februar 2009 haben sich bereits 55 Tibeter selbst in Brand gesetzt, 45 überlebten ihre Protestaktion nicht. China hält Tibet seit 1951 besetzt.
Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, floh 1959 während eines Aufstands über die Grenze nach Indien, wo er seitdem in Dharamshala wie zahlreiche andere tibetische Flüchtlinge im Exil lebt.
Die Tibeter werfen der Führung in Peking vor, sie sozial und wirtschaftlich zu benachteiligen und ihre Kultur und Traditionen in ihrer Heimat zu zerstören. Die Regierung in Peking weist die Vorwürfe zurück und verweist auf ihre Bemühungen zur wirtschaftlichen Entwicklung der dünn besiedelten Bergregion.