Erneut Zusammenstösse bei Studentendemonstration in Chile

Bei einer Grossdemonstration gegen die Bildungsreform in Chile hat es erneut gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. An einem Protestzug Santiago de Chile beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 200’000 Menschen.

Zehntausende protestierten in Santiago de Chile gegen eine Bildungsreform. Am Rande der Proteste kam es auch zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und den Demonstranten (Bild: sda)

Bei einer Grossdemonstration gegen die Bildungsreform in Chile hat es erneut gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. An einem Protestzug Santiago de Chile beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 200’000 Menschen.

Zunächst verlief der Zug in Santiago de Chile friedlich. Später begannen aber vermummte Demonstranten, die Polizei mit Steinen und anderen Gegenständen zu bewerfen. Die Beamten setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. Mehrere Demonstranten und Polizisten wurden verletzt.

Mit der Kundgebung am Mittwoch wollten die Demonstranten die Aufmerksamkeit nutzen, die die südamerikanische Fussball-Meisterschaft Copa América derzeit erregt. Das Turnier wird ab Donnerstag in Chile ausgerichtet.

In Chile gibt es bereits seit 2011 Studentenproteste gegen das Bildungssystem, die immer wieder in Gewalt ausarten. Im Januar hatte die linksgerichtete Staatschefin Michelle Bachelet eine Bildungsreform in Kraft gesetzt, die allerdings vielen Studenten nicht weit genug geht.

An der Demonstration am Mittwoch beteiligten sich auch Lehrer staatlicher Schulen, die vor anderthalb Wochen in einen unbefristeten Streik getreten waren. Sie wenden sich gegen eine Reform, die Gehaltssteigerungen von ihrer Leistung abhängig macht.

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