Bei einem erneuten Ansturm auf die spanische Exklave Melilla sind rund 50 afrikanische Flüchtlinge von Marokko aus in das EU-Gebiet gelangt. Am Montagmorgen hätten etwa 200 Flüchtlinge gemeinsam versucht, die Absperrungen entlang der Grenze zu überwinden.
Dies teilte die Verwaltung der Küstenstadt mit. 50 der Flüchtlinge seien tatsächlich auf das Gebiet von Melilla gelangt. Melilla ist ebenso wie die Stadt Ceuta eine spanische Exklave an der marokkanischen Mittelmeerküste. Sie gehören damit zum Schengen-Raum der EU. Nach dem Überqueren der Grenze können die Einwanderungswilligen einen Asylantrag bei den spanischen Behörden stellen.
Die beiden Gebiete sind daher ein begehrtes Ziel afrikanischer Migranten. Während sie in Melilla versuchen, über den sieben Meter hohen Zaun zu gelangen, richten sich in Ceuta die dort ebenfalls regelmässig organisierten Massenanstürme auf den Grenzübergang und den Strand.
Bei einer dieser Aktionen waren am 6. Februar mindestens 15 Flüchtlinge im Meer ertrunken. In der Folge entbrannte in Spanien eine heftige Debatte über das Verhalten der Sicherheitskräfte, die die Flüchtlinge mit ihren marokkanischen Kollegen zurückgedrängt hatten.
Die Regierung in Madrid gab inzwischen zu, dass Gummigeschosse eingesetzt wurden, um die Flüchtlinge abzuwehren. Ihren Angaben nach wurde aber nicht direkt auf die Flüchtlinge geschossen.
Die Überlebenden berichteten dagegen in den Medien und gegenüber Menschenrechtlern, es sei gezielt auf die Flüchtlinge und die Schwimmringe geschossen worden, die sie benutzten, da viele von ihnen nicht schwimmen konnten.