Auch im vierten Halbfinal-Duell zwischen Lugano und Genève-Servette setzen sich die Gäste durch. Die Genfer gewinnen 6:1 und glichen in der Best-of-7-Serie zum 2:2 aus.
Die Vorentscheidung in einem Spiel mit vielen Gehässigkeiten und vielen Strafen war bereits nach dem ersten Drittel gefallen, führte doch Servette zur ersten Pause 3:0. In den ersten 16 Minuten konnten die Luganesi nicht weniger als sechs Minuten in Überzahl spielen. Doch statt daraus Kapital zu schlagen, lagen sie 0:2 zurück. Beim ersten Gegentor in der 10. Minute war allerdings auch Pech dabei, als Jim Slater den Puck von hinter der Grundlinie via Luganos Verteidiger Lorenz Kienzle im Tor unterbrachte. Das 2:0 schoss Timothy Kast (13.) in Unterzahl – bereits im Viertelfinal gegen Fribourg-Gottéron hatte Servette drei Tore mit einem Mann weniger erzielt. In der 19. Minute erhöhte PostFinance-Topskorer Kevin Romy im ersten Powerplay der Genfer auf 3:0.
Der deutliche Rückstand war für Lugano auch deshalb bitter, da Linus Klasen in der 8. Minute mit einem verschossenen Penalty die goldene Chance zum 1:0 vergeben hatte. Der Schwede machte zwar praktisch alles richtig, scheiterte aber am Pfosten. Kurz vor der ersten Pause entluden sich ein erstes Mal so richtig die Emotionen. Neben drei Zweiminuten-Strafen – eine davon gegen Servette – wurden Luganos Stürmer Raffaele Sannitz und Maxim Lapierre zusätzlich für zehn Minuten auf die Strafbank geschickt.
Dies schien die Bianconieri zusätzlich anzustacheln. Angetrieben vom fantastischen Publikum kamen sie durch Sebastien Reuille, der den Puck nach einem Abpraller aus der Luft ins Gehäuse beförderte, verdient zum 1:3. Es schien eine weitere Aufholjagd möglich, nachdem die Tessiner am Dienstag ein 0:2 gewendete hatten. In der 32. Minute unterlief Luganos Keeper Elvis Merzlikins dann aber ein fataler Fehler, als er die Partie schnell machen wollte und die Scheibe auf den Stock von Damien Riat spielte. Dieser liess sich nicht zweimal bitten. Damit war die Spannung weg.
Lugano – Genève-Servette 1:6 (0:3, 1:1, 0:2). – 7524 Zuschauer. – SR Vinnerborg/Wiegand, Kovacs/Tscherrig. – Tore: 10. Slater 0:1 (Eigentor Kienzle). 13. Kast (Mercier, Bezina/Ausschluss Riat!) 0:2. 19. Romy (Riat, Loeffel/Ausschluss Stapleton) 0:3. 25. Reuille (Walker, Ulmer) 1:3. 32. Riat 1:4. 49. Loeffel (Pyatt/Ausschlüsse Ulmer, Sannitz; Riat) 1:5. 60. (59:54) Kast (Ausschluss Walker) 1:6. – Strafen: 9mal 2 plus 5 Minuten (Sannitz) plus 4mal 10 Minuten (Sannitz, 2xLapierre, Chiesa) plus 2mal Spieldauer (Sannitz, Lapierre) gegen Lugano, 11mal 2 plus 10 Minuten (Romy) gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Klasen; Romy.
Lugano: Merzlikins/Manzato (32.); Chiesa, Furrer; Ulmer, Kparghai; Kienzle, Hirschi; Sartori; Walker, Sannitz, Lapierre; Brunner, Martensson, Klasen; Bertaggia, Stapleton, Hofmann; Kostner, Dal Pian, Reuille; Fazzini.
Genève-Servette: Mayer; Antonietti, Mercier; Vukovic, Fransson; Loeffel, Bezina; Iglesias; Traber, Kast, Gerber; Jacquemet, Slater, Rubin; Simek, Lombardi, Pedretti; Riat, Romy, Pyatt; Douay.
Bemerkungen: Lugano ohne Vauclair, Steinmann, Morini und Pettersson. Genève-Servette ohne Bays, Wick, D’Agostini, Almond (alle verletzt) und Rod (gesperrt). – 8. Klasen schiesst Penalty an den Pfosten. – 36. Lattenschuss Fazzini. – Timeout Genève-Servette (49.).