Zum zweiten Mal binnen fünf Wochen sind bei einem Erdrutsch in einem entlegenen Jade-Abbaugebiet von Myanmar zahlreiche Menschen verschüttet worden. Dutzende Menschen werden noch unter den Erd- und Geröllmassen vermisst.
Nach Angaben eines Vertreters der Regionalverwaltung von Hpakant am Samstag haben die Rettungskräfte keine Hoffnung, nach dem Unglück am Freitagnachmittag noch Überlebende zu finden.
Bei einem Erdrutsch in derselben Gegend waren am 21. November mehr als 100 Menschen umgekommen. Die meisten Opfer waren arme Wanderarbeiter, die in den Schuttbergen der Jade-Minen nach kleinen Überresten der Schmucksteine suchen.
Hpakant liegt im unruhigen Teilstaat Kachin an der Grenze zu China und ist das Herz der milliardenschweren Jade-Industrie von Myanmar. Da in Kachin bis heute mehrere Rebellengruppen aktiv sind, können die Bergbaufirmen in dem Jadegebiet weitgehend unkontrolliert arbeiten.
Die Anwohner in Hpakant legen den Unternehmen zahlreiche Unfälle und Landenteignungen zur Last. Die gross angelegte Suche nach Jadesteinen hat die Gegend inzwischen in eine Mondlandschaft verwandelt.