Erneutes Blutvergiessen in Syriens Protesthochburgen

Die syrischen Streitkräfte stossen in den Zentren der Opposition zunehmend auf bewaffnete Gegenwehr. In Idlib nahe der Grenze zur Türkei lieferten sich Deserteure aus der Armee und Regierungstruppen erneut heftige Gefechte. Mindestens 25 Menschen kamen am Samstag landesweit ums Leben.

Kinder unter einer syrischen Flagge (Archiv) (Bild: sda)

Die syrischen Streitkräfte stossen in den Zentren der Opposition zunehmend auf bewaffnete Gegenwehr. In Idlib nahe der Grenze zur Türkei lieferten sich Deserteure aus der Armee und Regierungstruppen erneut heftige Gefechte. Mindestens 25 Menschen kamen am Samstag landesweit ums Leben.

In Katar wollte die Arabische Liga über die Umsetzung der Sanktionen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad beraten. Katar hat den Vorsitz des zuständigen Gremiums, dem auch die Aussenminister Algeriens, Ägyptens, des Omans und des Sudans angehören.

Die Arabische Liga und die Türkei hatten Ende November beschlossen, die Beziehungen zur syrischen Zentralbank auszusetzen, Vermögen von Regierungsmitgliedern einzufrieren und Investitionen zu stoppen. Damit will die Organisation das Assad-Regime zwingen, den Gewalteinsatz zu beenden.

Seit Beginn der der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad Mitte März starben nach Angaben der UNO mehr als 4000 Menschen, darunter über 300 Kinder. Das Blutvergiessen ging auch am Wochenende weiter.

Weitere Tote

Allein 15 Tote gab es bei Gefechten zwischen Regierungstruppen und Deserteuren in der Stadt Idlib im Nordwesten des Landes, teilte das in London ansässige Syrische Observatorium für Menschenrechte am Samstag mit.

Sechs Zivilisten seien in Homs getötet worden, ein weiterer in Daraa. Drei weitere Personen wurden in der Umgebung von Idlib getötet. Wegen einer Medienblockade der Regierung lassen sich Berichte aus Syrien nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Im Westen des Landes nahmen Sicherheitskräfte nach Angaben der Opposition mindestens 27 Menschen in dem Dorf Talkalach an der Grenze zu Libanon fest. Neun Häuser von Dissidenten seien angezündet worden, hiess es.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana bestätigte in einer Meldung die Festnahmen. Es handle sich um „Terroristen“, die in den Waffen- und Drogenschmuggel verwickelt gewesen seien.

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