Stan Wawrinka scheidet im Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy in den Achtelfinals aus. Der Waadtländer unterliegt dem Südafrikaner Kevin Anderson 7:6 (7:2), 5:7, 6:7 (3:7).
Die zweite Revanche innert zwei Tagen ist Wawrinka misslungen. Nach dem Erfolg gegen den aufstrebenden Österreicher Dominic Thiem, dem er im Mai in Madrid unterlegen war, musste er sich Anderson zum dritten Mal in Folge beugen. Nach Siegen in den ersten drei Begegnungen mit dem in Florida lebenden Südafrikaner hatte sich Wawrinka in diesem Jahr bereits in Indian Wells und in Toronto geschlagen geben müssen. Diesmal kam das Aus nach 2:50 Stunden zähem Ringen und einem weiteren Auftritt, bei dem Wawrinka jegliche Konstanz vermissen liess.
Wawrinka, als Nummer 4 im Ranking 14 Plätze vor Anderson klassiert, glaubte sich lange Zeit auf gutem Weg. Der Romand schien auch die zweite Chance im letzten Turnier der zweithöchsten Kategorie in dieser Saison zu nutzen, um weiteres Selbstvertrauen zu tanken, das ihm nach zuletzt drei Auftakt-Niederlagen in den Turnieren in Tokio, Schanghai und Basel abhanden gekommen war. Doch nach der klaren Dominanz im Tiebreak des ersten Durchgangs schaffte es Wawrinka nie, die Kontrolle über das Geschehen auf dem Court zu übernehmen. Im Gegenteil: Der 2,03 Meter lange Anderson schaffte mit dem bis dahin einzigen Servicedurchbruch den Satzausgleich. Im abschliessenden Umgang hätte es Wawrinka gleichwohl in der Hand gehabt, als Gewinner vom Platz zu gehen. Doch die Möglichkeit, bei 5:4 mit eigenem Aufschlag die Partie zu beenden, liess er ungenutzt. Bei 5:6 vermochte er die ersten zwei Matchbälle Andersons noch abzuwehren und sich in die zweite Kurz-Entscheidung zu retten – um in diesem allerletzten Game dann aber ohne reelle Chance zu bleiben.
Wawrinka verpasste mit seinem abermals frühen Scheitern, auch im Hinblick auf den Davis-Cup-Final ein starkes Signal Richtung Frankreichs Davis-Cup-Team zu senden und anzudeuten, dass er sich spielerisch und psychisch wieder auf dem Weg der Besserung befindet. Vielmehr konnten Jo-Wilfried Tsonga, Gilles Simon oder Gael Monfils zur Kenntnis nehmen, dass die Nummer 2 der Schweizer Equipe auch drei Wochen vor dem Final in Lille weiter um ihre Form ringt.