Bis am Sonntag steht Frankfurt im Zeichen der 67. Buchmesse. Der mit mehr als 7000 Ausstellern aus 100 Ländern weltgrösste Branchentreff wird am Dienstag um 17 Uhr offiziell eröffnet. Am Morgen schon tritt der britisch-indische Autor Salman Rushdie vor die Presse.
Der Stargast («Satanische Verse»), der als gewichtige Stimme für Meinungsfreiheit eingeladen wurde, will bei der Eröffnungspressekonferenz kurz vor Mittag eine Rede halten.
Wegen Rushdies Anwesenheit hat der Iran seine Teilnahme an der Messe vor wenigen Tagen abgesagt. Rushdie war 1989 vom Iran mit einer «Fatwa» belegt worden. Im neuen Buch, das vor wenigen Wochen auf den Markt kam, beschäftigt sich Rushdie erneut mit religiösem Fanatismus.
Die Organisatoren in Frankfurt haben dieses Jahr die «politischste» Messe seit langem versprochen. Die Buchmesse wird von einer Tochter des Dachverbands der deutschen Buchbranche organisiert. Gastland ist Indonesien.
Am Montagabend wurde der Träger des Deutschen Buchpreises 2015 verkündet. Frank Witzel machte mit seinem Roman über die alte Bundesrepublik das Rennen. Das Buch mit dem Titel «Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969» wurde als beste deutschsprachige literarische Neuerscheinung des Jahres ausgezeichnet.
In der Endausscheidung setzte Witzel sich gegen Jenny Erpenbeck («Gehen, ging, gegangen»), Inger-Maria Mahlke («Wie Ihr wollt»), Ulrich Peltzer («Das bessere Leben») sowie die Schweizer Autoren Rolf Lappert («Über den Winter») und Monique Schwitter («Eins im Andern») durch.