Einer kriminellen Sänger-Mafia im Süden Italiens hat die Polizei den Ton abgedreht. Die Fahnder hoben eine Bande aus, die Restaurantbesitzer, lokale Fernsehsender oder Organisatoren von Strassenfesten zwang, nur von ihr genehmigte Sängerinnen und Sänger anzuheuern – und dafür kassierte.
Man habe zwölf Personen festgenommen, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Verdächtigen, die in der Provinz Caserta rund 35 Kilometer nördlich von Neapel operierten, sollen zum mächtigen Casalesi-Clan innerhalb der weit über Neapel hinaus berüchtigten Camorra gehören.
Eine der Sängerinnen soll die Freundin eines Banditen gewesen sein. Die Bande soll ihre Opfer auch gezwungen haben, Kalender, Feuerzeuge und anderen Kleinkram zu weit überhöhten Preisen zu kaufen.
Die sogenannten neumelodischen Sänger sind im Raum Neapel sehr populär, aber anderswo weitgehend unbekannt. Einige von ihnen wurden schon in der Vergangenheit mit der Camorra in Verbindung gebracht. Viele wurden kritisiert, mit ihren Texten kriminelle Taten zu verherrlichen.