In Bahrain hat ein Erschiessungskommando am Sonntagmorgen drei schiitische Männer hingerichtet. Sie waren wegen eines tödlichen Angriffs auf Polizeikräfte zum Tode verurteilt worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur des Königreichs am Persischen Golf meldete.
Die Verurteilten waren schuldig befunden worden, 2014 für einen Bombenanschlag verantwortlich gewesen zu sein, bei dem die Beamten getötet wurden. Vor knapp einer Woche hatte das Oberste Gericht Bahrains die Todesurteile bestätigt. Damit wurde erstmals seit 2008 wieder ein Todesurteil in dem Königreich vollstreckt.
Die Angeklagten im Alter zwischen 21 und 42 waren im Februar 2015 zum Tode verurteilt worden. Vor der Hinrichtung wurde der Nachrichtenagentur zufolge ein Antrag auf Berufung abgelehnt. Die Verurteilten hatten behauptet, sie hätten ihre Geständnisse unter Folter abgelegt.
Das in London ansässige Bahrainische Institut für Rechte und Demokratie kritisierte die Exekutionen. «Das ist ein schwarzer Tag in Bahrains Geschichte». Die Regierung des Landes hätte von der Folter gewusst. Die Vorwürfe seien im Prozess angesprochen, aber ignoriert worden.
In der bahrainischen Hauptstadt Manama kam es vor den Erschiessungen am frühen Sonntagmorgen zu Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und regierungskritischen Demonstranten. Gerüchte über die Tötung der Verurteilten kurz vor der Hinrichtung hatten die Spannungen zwischen Regierung und Opposition erhöht.
Das Königreich wird von einem sunnitischen Herrscherhaus regiert, die Staatsbürger sind jedoch mehrheitlich Schiiten. Während der arabischen Aufstände 2011 schlug die Regierung Demonstrationen von Schiiten mit Gewalt nieder. Seitdem kommt es immer wieder zu Unruhen.