Zwei Wochen nach seiner Festnahme in einem Berliner Internetcafé steht der kanadische Pornodarsteller und mutmassliche Mörder Luka Magnotta in seinem Heimatland vor Gericht. Der 29-Jährige soll einen Freund vor laufender Kamera getötet und die Leiche zerteilt haben.
Begleitet von sechs kanadischen Polizisten war Magnotta in einem Airbus der kanadischen Luftwaffe in Montréal eingetroffen. Dort sollte er per Videokonferenz mit einem Richter sprechen.
Der Fernsehsender CTV berichtete, dass die Justiz sich kurzfristig dagegen entschieden hatte, Magnotta persönlich vorzuladen. Stattdessen werde er aus einer Haftanstalt per Videokamera zu einem Richter geschaltet.
„Wir sind sehr glücklich und erleichtert, dass der mutmassliche Killer in Montréal ist und sich der Justiz stellen muss“, hatte Polizeichef Ian Lafreniere CTV nach der Landung der Maschine am Montagabend (Ortzeit) gesagt. Das helfe auch der Familie des Opfers.
Lafreniere verwies darauf, dass noch immer der Kopf der Leiche fehle. „Im Interesse der Familie tun wir alles, um ihn zurückzubekommen.“
Selbstverliebter Narzist
Die Zeitung „Toronto Star“ titelte am Dienstag unter Bezug auf Magnottas erwarteten Auftritt vor Gericht: „Endlich bekommt er sein Publikum“.
In den sozialen Medien hatte sich der Pornodarsteller als selbstverliebter Narzist zu erkennen gegeben: „Viele Leute bestätigen mir, dass ich umwerfend gut aussehe“, sagt er nach Angaben des Blattes in einem Video. In einem anderen spricht er über kosmetische Operationen, denen er sich unterzogen habe, um James Dean ähnlicher zu sehen.
Der 29-Jährige hatte ein elfminütiges Video ins Netz gestellt, auf dem der Mord an einem Chinesen zu sehen ist. Magnotta soll seinen vier Jahre älteren Freund mit einem Eispickel umgebracht und zerstückelt haben.
Einige Leichenteile verschickte er mit der Post, den Torso warf er auf den Müll, einige Körperteile soll er auch gegessen haben. Nach Bekanntwerden der Tat war Magnotta über Paris nach Berlin geflohen, wo er in einem Internetcafé erkannt und festgenommen wurde.