Im Ostaargau rüstet man sich für die elfte Badenfahrt. Diese beginnt zwar erst in zwei Jahren, aber die Arbeiten für das nur alle zehn Jahre stattfindende, grösste Aargauer Volksfest sind bereits angelaufen.
Das Organisationskomitee arbeitet schon seit Wochen auf den zehntägigen Anlass in zwei Jahren hin. Bereits heute steht fest, dass sich das Festgelände entlang der Limmat von der Aue bis zum Casinopark erstrecken wird.
Während der Badenfahrt sollen ein Umzug durchgeführt und ein Festspiel aufgeführt werden, wie die Organisatoren am Montag vor den Medien in Baden bekanntgaben. Das Geheimnis über das Motto der Badenfahrt 2017 wird erst Ende November dieses Jahres gelüftet. Bei der letzten Badenfahrt 2007 waren über eine Million Besucherinnen und Besucher gezählt worden.
Die Badenfahrt als Volksfest in seiner heutigen Form wurde 1923 begründet und wird seither in der Regel alle zehn Jahre durchgeführt. Der Anlass hat den Ursprung im Kurbadebetrieb im 19. Jahrhundert, der vor allem auf das zwinglianische Zürich eine grosse Anziehungskraft ausübte.
Um sich aus dem Korsett der gestrengen Moral zu befreien, lebten betuchte Zürcherinnen und Zürcher ihre Begierde nach Lebensfreude gerne in Baden aus – zum Ärger der Obrigkeit. Einen eigentlichen Aufschwung erlebte der Badetourismus mit der Eröffnung der Spanischbrötlibahn zwischen Zürich und Baden im Jahre 1847.
Innert Kürze verzeichnete die Bäderstadt eine massive Zunahme an Übernachtungen. Der Erste Weltkrieg setzte dem Badetourismus jedoch ein jähes Ende. Nach dem Krieg war das gemeinsame Kurbaden in langen Reihen von Zubern in den grossen Badehallen ausser Mode geraten.