Ein halbes Jahr nach dem Tod von US-Popstar Prince ist dessen legendärer Studiokomplex Paisley Park erstmals für eine Besichtigungstour geöffnet worden.
Die ersten Fans des Musikers erhielten am Donnerstag einen Einblick in das 5000 Quadratmeter grosse Anwesen bei Minneapolis. Für die Teilnehmer der Führung war der Besuch ein emotionales Erlebnis. Paisley Park sei ein einzigartiger «und sehr kreativer Ort», sagte Rhonda Watson, die aus dem 1600 Kilometer entfernten Tennessee angereist war.
Eigentlich sollte der Studiokomplex in dieser Woche als Museum eröffnet werden, doch die Behörden im Vorort Chanhassen erteilten bislang nicht die erforderliche Genehmigung. Der Stadtrat konnte sich bei einer stundenlangen Sitzung am Dienstag nur zu einer vorläufigen Genehmigung für drei Tage durchringen.
Anwohner hatten die Befürchtung geäussert, dass die erwarteten 60’000 Besucher pro Jahr die 24’000-Einwohner-Stadt überfordern und zu Staus führen könnten. Die Nachlassverwalter sollen nun einen detaillierteren Plan zur Bewältigung des Touristenansturms vorlegen. Als Kompromiss wurde jedoch vereinbart, Paisley Park schon am Donnerstag, am Samstag und am Freitag kommender Woche zu öffnen.
Persönliche Hinterlassenschaften von Prince, darunter seine ausgefallenen Kostüme, sollen zudem ab der kommenden Woche in einem Einkaufszentrum bei Minneapolis ausgestellt werden. Prince war im April im Alter von 57 Jahren in Paisley Park an einer versehentlichen Überdosis eines Schmerzmittels gestorben.