Erste Bundesfeier von und für Kinder auf dem Rütli

Fairness, Toleranz, Integration, mehr Raum für die Natur – das und noch viel mehr wünschen sich Kinder für die Schweiz. Vorgebracht haben sie ihre Wünsche an der ersten Bundesfeier für Kinder auf dem Rütli – aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums von Pro Juventute.

Erstmals findet auf dem Rütli eine Bundesfeier für Kinder statt (Bild: sda)

Fairness, Toleranz, Integration, mehr Raum für die Natur – das und noch viel mehr wünschen sich Kinder für die Schweiz. Vorgebracht haben sie ihre Wünsche an der ersten Bundesfeier für Kinder auf dem Rütli – aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums von Pro Juventute.

Rund 1100 Personen, darunter mehrere ausländische Botschafter, versammelten sich am Nationalfeiertag bei schönstem Wetter auf dem Rütli. Die Bundesfeier mit dem grünen Nationalrat Antonio Hodgers als Festredner wurde ergänzt mit einer Jubiläumsveranstaltung von Pro Juventute.

Umrahmt wurde die Feier traditionsgemäss mit Fahnenschwingern, Alphornklängen und anderen musikalischen Darbietungen sowie dem Vorlesen des Bundesbriefes. Zum Abschluss stimmten die Teilnehmer die Nationalhymne an.

27 Kinder formulierten ihre Wünsche – stellvertretend für die Kinder der 26 Kantone sowie die jenischen Kinder. Anschliessend bildeten sie auf der Rütliwiese mit roten und weissen Schildern eine lebendige Schweizer Flagge, sichtbar für alle auf den umliegenden Bergen. Mit der Feier wollte Pro Juventute ein Zeichen setzen für kinder-, jugend- und familienfreundliche Rahmenbedingungen in der Schweiz.

Zwar werde in der Öffentlichkeit mehr denn je über Kinder und Familien gesprochen, aber nicht mit ihnen, so Pro-Juventute-Direktor Stephan Oetiker. Das Recht auf Anhörung und Meinungsäusserung von Kindern und Jugendlichen müsse in allen Bereichen gewährleistet werden – in Schulen, lokalen Gemeinschaften, innerhalb der Familie und auf nationaler Ebene.

Nationalrat Hodgers: Toleranz – Erfolgsprinzp der Schweiz

Die Festrede auf dem Rütli hielt der grüne Genfer Nationalrat Antonio Hodgers. Beim Bündnis von 1291 sei es nicht um „die Schaffung eines einzigen Landes mit einer einzigen Kultur“ gegangen, so der Redner. Zwar habe man bekundet, sich gemeinsam um die Sicherheit zu kümmern, ein Wertesystem zu teilen und eine Form des Zusammenlebens zu pflegen.

Ebenso wichtig sei es aber gewesen, die Unabhängigkeit und ihre Besonderheiten zu bewahren, sagte Hodgers. Trotz feindseliger Momente habe sich die Schweiz im Prinzip der Toleranz erschaffen. Kantone mit verschiedenen Sprachen und Religionen hätten sich in gegenseitigem Respekt zusammengeschlossen.

Diese Fähigkeit, zusammenzuleben und dabei die Unterschiede zu respektieren, mache die Schweiz einzigartig. Und dieses Geheimnis des Erfolges sei zu schützen. Das sei die nationale Identität, so Hodgers, auf der wir unsere Zukunft aufbauen müssen. Die Basis dazu bilde die Demokratie.

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