Erste Massenhochzeit bei Moon-Sekte seit Tod von Gründer

Erstmals seit dem Tod des Gründers der umstrittenen Moon-Sekte hat es wieder eine Massenhochzeit von Sektenmitgliedern gegeben. Rund 3500 identisch gekleidete Paare nahmen am Sonntag an der Zeremonie in Gapyeong östlich der südkoreanischen Hauptstadt Seoul teil.

Rund 3500 Paare geben sich in Gapyeong das Ja-Wort (Bild: sda)

Erstmals seit dem Tod des Gründers der umstrittenen Moon-Sekte hat es wieder eine Massenhochzeit von Sektenmitgliedern gegeben. Rund 3500 identisch gekleidete Paare nahmen am Sonntag an der Zeremonie in Gapyeong östlich der südkoreanischen Hauptstadt Seoul teil.

12’000 weitere Paare waren per Live-Internet-Übertragung der Massenhochzeit zugeschaltet. Die 70-jährige Witwe des im vergangenen Jahr verstorbenen Sekten-Gründers Sun Myung Moon, Hak Ja Jan, leitete die Zeremonie in Gapyeong.

Die Massenhochzeiten der Sekte hatten in den 60er Jahren ihren Anfang genommen. Nahmen zu Beginn lediglich einige Dutzend Paare teil, stieg ihre Zahl über die Jahre rasant an. 1997 wurden in Washington 30’000 Paare auf einmal getraut, zwei Jahre später füllten 21’000 Paare das Olympiastadion in Seoul.

Bis heute lernt sich eine Vielzahl der Paare erst wenige Stunden vor der Trauung kennen. Wegen Moons Präferenz für interkulturelle und internationale Hochzeiten, sprechen sie oft nicht dieselbe Sprache.

Die Lehren der Sekte basieren auf der Bibel, legen diese aber neu aus. Christliche Kirchen warfen Moon vor, einen Irrglauben zu verbreiten, Kritiker bezichtigten ihn der Gehirnwäsche. Die Bewegung hat nach eigenen Angaben drei Millionen Anhänger weltweit, Experten gehen aber von deutlich weniger aus. Moon starb im September im Alter von 92 Jahren.

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