Die erste schwarze Sängerin an einer der grossen US-Opernhäusern, Camilla Williams, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Ein Sprecher der Universität von Indiana, an der Williams 20 Jahre lang gelehrt hatte, sagte, Williams sei am Sonntag in infolge einer Krebserkrankung gestorben.
Williams war nicht nur eine gefeierte Opernsängerin, sondern engagierte sich auch in der US-Bürgerrechtsbewegung und reiste als Kulturbotschafterin für das US-Aussenministerium um die Welt.
Williams wurde während der Rassensegregation in einer Kleinstadt im südlichen Bundesstaat Virginia geboren. Ihr legendäres Debüt gab sie 1946 in der Titelrolle von Madame Butterfly an der New York City Opera.
Vier Jahre später trat sie auch international auf. 1950 heiratete sie den Anwalt Charles Beavers, der auch den radikalen Bürgerrechtsaktivisten Malcolm X vertrat. Auch sie selbst engagierte sich in der Bürgerrechtsbewegung.
Williams trat unmittelbar vor Martin Luther Kings historischer Rede „I have a Dream“ (Ich habe einen Traum) 1963 auf und sang ein Jahr später auch bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an King. Im Dienste des Aussenministeriums bereiste sie als Kulturbotschafterin Asien, Afrika und Europa. 1971 beendete sie ihre Karriere auf der Bühne und lehrte zunächst am Brooklyn College und von 1977 bis 1997 an der Universität Indiana.