Die Basler Medienlandschaft ist um eine Facette reicher: Am Sonntag ist zum ersten Mal die Sonntagsversion der „Basler Zeitung“ („BaZ“) erschienen. Das erste Exemplar der siebten „BaZ“ ist 48 Seiten dick.
Den Aufmacher auf der Frontseite liefert die Affäre Hildebrand. Unter dem Titel „Die Geschniegelten“ wird der Nationalbankpräsident als „Prototyp einer neuen Generation an der Macht“ präsentiert und in eine Reihe gestellt mit dem deutschen Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg, dem deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff und dem ehemaligen österreichischen Finanzminister Karl-Heinz Grasser.
In Innenteil äussert sich in einem Interview auch alt Bundesrat Christoph Blocher zum Fall Hildebrand. Ein zweites grosses Interview führte die „BaZ“ mit dem Basler Regierungspräsidenten Guy Morin, der am Montag nach einer Krebsoperation seine Arbeit wieder aufnimmt und im Herbst zur Wiederwahl antreten will.
Layout praktisch identisch
Vom Layout her unterscheidet sich die Sonntagsausgabe der „BaZ“ kaum von den übrigen, die Gestaltung ist jedoch grosszügiger und „magaziniger“. Klar unterscheidet sich die Sonntagsversion jedoch vom Aufbau her: Sie erscheint als Zwei-Bund-Zeitung, während die „BaZ“ während der Woche vier Bünde umfasst.
„BaZ“-Chefredaktor Markus Somm, der auch für das Sonntagsblatt verantwortlich ist, versteht dieses nicht als Wochenmagazin, sondern als „siebte Ausgabe“. Diese werde aber auf die besonderen Lesebedürfnisse am Sonntag mit mehr Zeit und Musse ausgerichtet.
Zusätzliche Stellen
Das Projekt einer Sonntagsausgabe hatte die „BaZ“ noch vor dem jüngste Besitzerwechsel Ende November 2011 angekündigt. Entgegen den damaligen Angaben muss die zusätzliche Ausgabe nicht mit unverändertem Personalbestand realisiert werden. Laut Chefredaktor Somm braucht es für die Sonntagsausgabe fünf bis zehn zusätzliche Stellen. Ein Teil davon sei bereits besetzt.
Die Sonntagsausgabe der „BaZ“ erscheint in den ersten zwölf Wochen in einer Auflage von gegen 230’000 Exemplaren. Diese werden im Grossraum Basel kostenlos in die Haushalte verteilt und können an Boxen gratis bezogen werden, wie Verlagsleiter Paul Herzog auf Anfrage sagte.