Der EV Zug steht dank eines 5:3-Erfolges in Davos im Playoff-Final und fordert ab Donnerstag Qualifikationssieger und Titelverteidiger Bern heraus.
Der EV Zug nützte gleich seinen ersten Matchpuck zum zweiten Finaleinzug nach 1998. Beim bisher einzigen Meistertitel hatte der Finalgegner Davos geheissen, diesmal setzten sie sich gegen die Bündner im Halbfinal durch.
In einer ungemein schnellen und hektischen Partie behielten die Zuger kühlen Kopf und hielten nach einer 3:0-Führung dem Ansturm der Davoser stand. David McIntyre war mit zwei sehr cool und abgeklärt erzielten Treffern der Matchwinner.
Auf das 4:2 des Kanadiers nach knapp sechs Minuten des Schlussdrittels vermochte Davos nicht mehr ausreichend zu reagieren, auch weil sie gleich im Anschluss wegen eines Stockend-Stichs von Gregory Sciaroni fünf Minuten in Unterzahl agieren mussten. Zug agierte jedoch plötzlich zu passiv und ermöglichte Davos so den Anschlusstreffer durch das zweite Tor des Abends von Captain und PostFinance-Topskorer Andreas Ambühl.
So geriet das Team von Coach Harold Kreis in letzten neun Minuten nochmals gewaltig unter Druck, brachte den Sieg mit etwas Glück aber ins Trockene. Die endgültige Entscheidung fiel erst 24 Sekunden vor Schluss durch einen Schuss von Jarko Immonen ins leere Tor.
Auch im sechsten Spiel dieser offensiv geführten Halbfinalserie erlebten die 6800 Zuschauer in der zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauften Davoser Eisarena ein verrücktes und spektakuläres Duell, vor allem im mittleren Abschnitt. Es hatte für einmal fast eine halbe Stunde gedauert, ehe der Torrichter erstmals Arbeit hatte. Dann fielen die Treffer aber wie reife Früchte – und zunächst sehr ungleich verteilt. Zunächst skorte Robert Kousal für Davos, doch der Treffer wurde wegen einer Kickbewegung zurecht nicht anerkannt. Stattdessen zogen die Bündner drei ganz schwache Minuten ein.
McIntyre profitierte bei einem schön vorgetragenen Konter von einem missglückten Check Forsters, dann schoss Carl Klingberg geschickt am Körper Ruutus vorbei und schliesslich machte Dominic Lammer nach einem Puckverlust Félicien Du Bois‘ hinter dem eigenen Tor die Triplette perfekt.
Wie in Spiel 3 in Zug nutzten die Zentralschweizer die Führung jedoch nicht zu einer Vorentscheidung. Im Powerplay brachte Ambühl – Grossmann lenkte seinen scharfen Pass ins eigene Tor – mit seinem ersten Treffer seit einem Dreierpack im letzten Viertelfinal gegen Lausanne die Hoffnung zurück. Dann verkürzte Dino Wieser mit einem Bully-Goal auf 2:3. Wie am Samstag gingen die Zuger mit einer 3:2-Führung ins letzte Drittel, die sich irgendwie unbefriedigend anfühlte. Diesmal aber ohne negative Folgen.
Davos – Zug 3:5 (0:0, 2:3, 1:2)
6800 Zuschauer (ausverkauft).- SR Vinnerborg/Wiegand, Kovacs/Wüst. – Tore: 30. (29:04) McIntyre (Suri, Zangger) 0:1. 31. (30:54) Klingberg (Immonen) 0:2. 32. (31:48) Lammer (Zangger) 0:3. 35. Ambühl (Du Bois, Marc Wieser/Ausschluss Immonen) 1:3 (Eigentor Grossmann). 38. Dino Wieser (Corvi) 2:3. 46. McIntyre (Diaz) 2:4. 51. Ambühl (Marc Wieser, Lindgren/Ausschluss Suri) 3:4. 60. (59:36) Immonen (Diaz/Ausschluss McIntyre!) 3:5 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 plus 5 (Sciaroni) Minuten plus Spieldauer (Sciaroni) gegen Davos, 3mal 2 plus 10 (Helbling) Minuten gegen Zug.- PostFinance-Topskorer: Ambühl; Martschini.
Davos: Senn; Du Bois, Rahimi; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Kindschi; Ambühl, Ruutu, Kessler; Marc Wieser, Lindgren, Kousal; Sciaroni, Corvi, Dino Wieser; Simion, Walser, Jörg; Egli.
Zug: Stephan; Diaz, Morant; Helbling, Grossmann; Schlumpf, Alatalo; Erni; Martschini, Holden, Suri; Klingberg, Immonen, Senteler; Zangger, McIntyre, Lammer; Peter, Diem, Schnyder; Fohrler.
Bemerkungen: Davos ohne Spylo (verletzt), Vaskivuo, Zug ohne Markanen und Järvinen (alles überzählige Ausländer). 31. Timeout Davos. 35. Pfostenschuss Du Bois. Davos von 58:36 bis 59:36 ohne Goalie.