Zwei Tage nach seinem Tod ist der erste Präsident Algeriens, Ahmed Ben Bella, feierlich zu Grabe getragen worden. An der Beisetzung des mit 95 Jahren gestorbenen Politikers nahmen am Freitag neben dem heutigen Staatschef Abdelaziz Bouteflika und weiteren algerischen Politikern auch Staats- und Regierungschefs anderer Maghreb-Staaten teil.
Ben Bella stand nach Algeriens Unabhängigkeit in den Jahren 1962 bis 1965 an der Spitze des Landes.
Die sterblichen Überreste des Ex-Präsidenten wurden nach dem Freitagsgebet auf dem grossen Al-Alia-Friedhof in der Hauptstadt Algier bestattet. Wegen des strömenden Regens waren ausser den Würdenträgern kaum Menschen in den Strassen, um Ben Bella die letzte Ehre zu erweisen.
Der beliebte und charismatische Politiker wurde im Jahr 1916 in Marnia in der Nähe der westalgerischen Stadt Oran geboren. Im Jahr 1954 gehörte er zu den Organisatoren des algerischen Aufstands gegen die französische Kolonialmacht und zu den Mitbegründern der Nationalen Befreiungsfront FLN.
Nach Erlangen der Unabhängigkeit im Jahr 1962 war Ben Bella algerischer Staatschef. Im Rahmen der blockfreien Staaten setzte er sich für eine antiimperialistische und sozialistische Politik ein.
Im Jahr 1965 wurde er jedoch durch einen Militärputsch des damaligen Verteidigungsministers Houari Boumedienne gestürzt und lebte bis zum Beginn der 1980er Jahre unter Hausarrest.
Die Jahre bis 1990 verbrachte er im Exil. Er lebte drei Jahre bei Paris und später am Genfersee in der Schweiz bevor er nach Algerien zurückkehrte. Seit dem Jahr 2007 war er Vorsitzender eines Weisenrats der Afrikanischen Union zur Beilegung bewaffneter Konflikte.