Nach dem Batteriedesaster um Boeings «Dreamliner» hat Ethiopian Airlines den Langstreckenjet wieder auf einem Linienflug eingesetzt – nach Angaben der Fluggesellschaft als erste weltweit.
Die Maschine startete am Samstag von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und landete zwei Stunden später ohne Zwischenfälle im kenianischen Nairobi, wie die Airline mitteilte.
Zuvor seien neue Batteriekonstruktionen eingebaut und Testflüge durchgeführt worden. Ethiopian Airlines besitzt vier der bislang ausgelieferten 50 Boeing 787 «Dreamliner». Die anderen Maschinen sollen bald nachgerüstet sein.
«Unsere wichtigste Aufgabe in den kommenden Tagen ist es, die 787-Flotte unserer Kunden komplett zurück in den Dienst zu bekommen und die Auslieferungen wieder aufzunehmen», hatte Konzernchef Jim McNerney anlässlich der Boeing-Quartalszahlen am Mittwoch gesagt.
Die Batterien werden feuersicher ausgelegt, um Vorfälle wie zu Jahresbeginn zu vermeiden: Bei zwei Jets waren kurz hintereinander ein Feuer beziehungsweise ein Schmorbrand ausgebrochen.
Beide Vorfälle liefen letztlich glimpflich ab, aber die Flugaufsichtsbehörden hatten Mitte Januar deswegen ein weltweites Startverbot verhängt. Vermutlich hatten interne Kurzschlüsse die Brände verursacht.
Nun werden die Batteriezellen besser von einander getrennt und die ganze Batterie bekommt ein feuerfestes Edelstahl-Gehäuse. Jeder «Dreamliner» hat zwei der Akkus an Bord. Sie dienen zur Stromversorgung, wenn das Flugzeug am Boden steht, oder als Notsystem bei einem Energieverlust in der Luft.
Vor kurzem hatte die federführende US-Flugaufsicht FAA die neue Batteriekonstruktion genehmigt. Die endgültige FAA-Richtlinie war am Freitag im US-Bundesanzeiger veröffentlicht worden. Nach und nach geben die Flugaufseher rund um den Globus grünes Licht für den nachgerüsteten «Dreamliner».
Die europäische Flugaufsicht EASA hatte am Dienstag das neue Batteriedesign abgesegnet. Die polnische Gesellschaft LOT fliegt den 787 «Dreamliner». Air Berlin hat 15 Stück bestellt, die ab 2015 ausgeliefert werden sollen.
Insgesamt stehen bei Boeing noch 840 der besonders spritsparenden Jets aus leichten Verbundwerkstoffen in den Auftragsbüchern. Die Produktion lief während des Startverbots weiter.
Besonders wichtig war das Okay aus Japan am Freitag. Denn die beiden Gesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL) besitzen gut die Hälfte aller bislang ausgelieferten 787. Allein im laufenden Jahr will Boeing mehr als 60 weitere an den Start bringen.