Auf der Alpennordseite hat es am Samstag zum ersten Mal in dieser Saison bis ins Flachland geschneit. Wegen der zu hohen Temperaturen blieb die weisse Pracht in den tiefsten Lagen aber nicht lange liegen. Anders sieht es oberhalb von 800 bis 1000 Metern aus.
Dort soll es in der Nacht auf Sonntag noch einmal 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee geben, wie Bernd Konantz von Meteoschweiz auf Anfrage sagte. Bei Temperaturen zwischen -1 und 3 Grad könnte es aber auch in den Niederungen noch für ein paar Flocken reichen.
«Alles in allem ist das ein schöner erster Wintereinbruch», sagte Konantz. Erst am Sonntagmittag werde es dann wieder ruhiger, im Flachland könne sogar mit einzelnen Aufhellungen gerechnet werden.
Kein Feuer im Tessin
Damit ist die lange Trockenzeit in der Schweiz ist definitiv vorbei. Seit Donnerstagabend fiel an manchen Orten mehr Niederschlag als im gesamten November. Im Tessin und in Südbünden ist die Waldbrandgefahr aber noch nicht gebannt. Dort werden gemäss Meteoschweiz auch am Wochenende noch Höchsttemperaturen von 10 bis 11 Grad erwartet.
Mit Ausnahme der Leventina ist im gesamten Tessin generell kein Feuer im Freien erlaubt, wie auf der Gefahren-Webseite des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zu sehen ist. Es herrscht erhebliche bis grosse Waldbrandgefahr. Das Gleiche gilt für die südlichsten Ecken des Kantons Graubünden.
Die Nacht auf Samstag hat anderen Landesteilen dagegen intensiven Niederschlag und stürmisches Herbstwetter beschert. Auf dem Weissenstein SO mass der Wetterdienst Meteonews 141 Liter Regen pro Quadratmeter, im waadtländischen La Dôle waren es 130 Liter. In Brienz BE regnete es mit 108 Litern in den letzten 24 Stunden mehr als im ganzen November. Im Flachland fielen verbreitet 40 Liter.
Zahlreiche Wasserschäden
Der Herbststurm hielt auch die Feuerwehr auf Trab. Bei der Solothurner Kantonspolizei gingen bis Samstagmorgen 20 Meldungen ein. Diese betrafen ausschliesslich Wasser, das in Gebäude eindrang.
In den Bergen fiel ab 1500 Metern zwischen 10 und 50 Zentimeter Neuschnee, örtlich auch mehr. Gemäss dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) herrscht im ganzen Alpenraum eine erhebliche Lawinengefahr. Dies entspricht der Stufe 3 von 5.