Die Elektromobilität hebt ab: Zum ersten Mal hat ein E-Flieger die Strecke von der englischen an die französische Küste aus eigenem Antrieb geschafft.
Erstmals hat am Freitag ein Elektroflugzeug den Ärmelkanal überquert. Das von Airbus konstruierte Flugzeug mit dem Namen «E-Fan» hob um 10.15 Uhr im südostenglischen Lydd ab und landete um 10.56 Uhr im nordfranzösischen Calais.
Die Maschine wiegt 600 Kilogramm und misst 6,7 Meter Länge sowie 9,5 Meter Flügelspannweite. Sie verfügt über zwei mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene Motoren.
Möglich ist eine Reisegeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 220 Stundenkilometer. Laut Airbus-Chef Thomas Enders sind «in 20 bis 30 Jahren» Regionalflüge mit derartigen Maschinen denkbar.
Wer war der erste?
Am Freitag meldete sich zudem ein weiterer Pilot zu Wort, der nach eigenen Angaben bereits am Donnerstag mit einem Elektroflugzeug den Ärmelkanal überquerte. Der bei der französischen Fluglinie Air France angestellte Copilot flog demnach mit einer Maschine namens «E-Cristaline».
Allerdings legte das Flugzeug nicht die gesamte Strecke selbst zurück, sondern wurde teilweise von einem anderen Flugzeug gezogen. Aus Sorge, keine Genehmigung zu erhalten, war der Flug zudem nicht angekündigt und erfolgte ohne Landung, stattdessen flog der Pilot von Calais nach Dover und zurück.
Der Pilot der «E-Cristaline» erklärte, gegen einen Branchenriesen wie Airbus keine Chance zu haben. Ein Airbus-Sprecher sagte auf Anfrage, das Unternehmen begrüsse alle Bestrebungen, die elektronische und hybride Luftfahrt zu fördern. Allerdings handle es sich in diesem Fall um eine andere «Kategorie».