Wegen einer drohenden neuen Smog-Wolke in Peking haben die Behörden in der chinesischen Hauptstadt erstmals die Alarmstufe Rot ausgerufen. Verschiedene Massnahmen sollen die Verschmutzung verringern.
Ab Dienstag darf entsprechend eines Kennzeichensystems mit geraden und ungeraden Zahlen nur die Hälfte aller privaten Autos auf die Strasse, überdies sollen 30 Prozent der Regierungsfahrzeuge in den Garagen bleiben, wie die Pekinger Umweltschutzbehörde am Montag mitteilte. Fabriken mit hohem Schadstoffausstoss und Baustellen müssen die Arbeit einstellen, auch das Zünden von Feuerwerkskörpern und Grillen ist verboten.
«Die Menschen sollten ihr Möglichstes tun, um Aktivitäten im Freien zu vermeiden», teilte die Behörde mit. Sollten die Menschen dennoch ins Freie gehen, werde zu einem Mundschutz oder anderen Vorsichtsmassnahmen geraten. Kindergärten und Schulen wurde geraten, zu schliessen. Eine ausdrückliche Anordnung zur Schliessung gab es allerdings nicht.
In Peking lagen die Werte für den besonders gesundheitsgefährdenden PM2,5-Feinstaub nach Angaben der US-Botschaft am Montagabend bei 206 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die örtlichen Behörden sprachen von 187 Mikrogramm.
Die Sicht war zunächst noch deutlich besser als in der vergangenen Woche, als die Stadt unter einer dichten Smog-Decke mit Konzentrationen von bis zu 634 Mikrogramm pro Kubikmeter lag. Die WHO empfiehlt, dass ein Grenzwert von durchschnittlich 25 Mikrogramm über den Tag verteilt nicht überschritten werden soll.
Bei der aktuellen UNO-Klimakonferenz in Paris ist China als der weltweit grösste Emittent von klimaschädlichen Gasen ein zentraler Akteur. Von den Zusagen Pekings hängt auch das Verhalten anderer wichtiger Länder ab. Im Juni hatte Peking angekündigt, seine CO2-Emissionen ab 2030 nicht mehr zu steigern.