Bern hat im umstrittenen Duell gegen Lausanne wieder vorgelegt. Der Cupsieger gewinnt das vierte Spiel 3:0 und führt in der Serie nun mit 3:2.
Am Ende täuschte das Resultat etwas. Denn auch das fünfte Duell zwischen den beiden Mannschaften war eine enge Angelegenheit – wenn auch mit Vorteilen für Bern. Der SCB versuchte, Lausanne im Spielaufbau früher zu stören als in den vorangegangenen Partien. Die etwas angepasste Taktik in der Defensive ging insofern auf, als dass Lausanne noch weniger Offensivszenen hatte als bisher. Weil die Waadtländer ihrerseits aber gewohnt stabil verteidigten, blieb die Partie bis zum zweiten Berner Treffer 61 Sekunden nach der zweiten Pause auf Messers Schneide.
Berns PostFinance-Topskorer Martin Plüss, der den Puck zum 2:0 über die Linie drückte, stiess einen erlösenden Jubelschrei in die Arena. Plüss erzielte nicht nur seinen ersten Treffer in diesen Playoffs, seine Mannschaft ging auch zum ersten Mal in dieser Serie mit zwei Toren in Führung. Wenig überraschend war dieser zweite Treffer gleichbedeutend mit der Entscheidung. Der SCB verteidigte den Vorsprung gegen das offensiv harmlose Lausanne geschickt und problemlos. Und in doppelter Überzahl erhöhte Eric Blum schliesslich zum Schlussresultat. Es war im zweiten Berner Powerplay der zweite Treffer.
In den ersten beiden Abschnitten allerdings war die Partie umkämpft – wie die vier Duelle davor ebenfalls. Nach einem torlosen ersten Drittel brachte Philippe Furrer die Berner mit seinem dritten Saisontor in der 24. Minute 1:0 in Führung. Der Verteidiger erwischte Lausannes Torhüter Cristobal Huet aus spitzem Winkel zwischen den Schonern. Huet sah dabei wenig vorteilhaft aus – wie bereits beim Berner Siegtreffer (2:1) am Samstag in Lausanne, als ihm die Scheibe aus der Hand geglitten war.
Lausanne besass seine beste Phase im Mitteldrittel, als es zuerst sein einziges Powerplay bestreiten konnte und wenig später Paul Savary, der nach einer einmonatigen Verletzungspause sein Comeback feierte, alleine vor Marco Bührer scheiterte. Bührer behielt nicht nur in dieser Szene die Übersicht; am Ende feierte er seinen fünften Shutout in dieser Saison. Apropos Comeback: Bei Bern spielte erstmals seit dem Cupfinal Stürmer Christoph Bertschy wieder mit. Der zweitbeste Schweizer Skorer des SCB war bei seiner Rückkehr nach auskurierter Hüftverletzung gleich wieder ein belebendes und spielbestimmendes Element.
Bern – Lausanne 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
16’436 Zuschauer. – SR Stricker/Wehrli, Kohler/Küng. – Tor: 24. Furrer (Blum, Bertschy/Ausschluss Savary) 1:0. 42. Plüss (Scherwey, Joensuu) 2:0. 54. Blum (Furrer, Rüfenacht/Ausschlüsse Antonietti, Gobbi) 3:0. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Plüss; Louhivaara.
Bern: Bührer; Gerber, Blum; Jobin, Furrer; Krueger, Gragnani; Randegger, Kreis; Joensuu, Plüss, Scherwey; Pascal Berger, Rüfenacht, Alain Berger; Holloway, Ritchie, Moser; Bertschy, Gardner, Reichert.
Lausanne: Huet; Gobbi, Leeger; Jannik Fischer, Stalder; Genazzi, Rytz; Lardi; Genoway, Hytönen, Déruns; Pesonen, Miéville, Louhivaara; Neuenschwander, Froidevaux, Herren; Antonietti, Conz, Savary; Ulmann.
Bemerkungen: Bern ohne Kobasew, Loichat (beide verletzt), Cloutier und Müller (beide überzählig), Lausanne ohne Simon Fischer, Augsburger, Bang (alle verletzt), Seydoux, Nodari, St. Pierre und Tschannen (alle überzählig). Lattenschüsse Pesonen (43.) und Pascal Berger (55.). Timeout Bern (52.).