Erstmals gemeinsamer Wirtschaftsbericht beider Basel

Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben erstmals einen gemeinsamen Wirtschaftsbericht vorgelegt. Vorausgegangen war die Zusammenlegung mehrerer Standortförderungs-Institutionen. Die Chancen für mehr Arbeitsplätze und Wertschöpfung stünden gut, hiess es am Dienstag.

Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben erstmals einen gemeinsamen Wirtschaftsbericht vorgelegt. Vorausgegangen war die Zusammenlegung mehrerer Standortförderungs-Institutionen. Die Chancen für mehr Arbeitsplätze und Wertschöpfung stünden gut, hiess es am Dienstag.

Das baselstädtische Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) und die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD) hatten als Grundlage für den Wirtschaftsbericht eine Studie bei BAK Basel bestellt. Der jeweils letzte separate Wirtschaftsbericht der Kantone datiert von 2012.

Die beiden Basel sowie der Jura arbeiteten in vielem zusammen, doch die jeweilige Bestandespflege bleibe kantonal, heisst es im neuen Bericht. Im Landkanton erkennt dieser überdies wirtschaftlich sehr heterogene fünf Bezirke mit Dominanz von Arlesheim und Liestal. Entsprechend seien die Rollen der Teilgebiete und Rollen zu klären.

Spar-Warnung

Aufgrund der Innvoationsstärke der Region sehen die beiden Departementsvorsteher in ihrem Vorwort gute Wachstumschancen. Voraussetzung sei «jedoch die Verfügbarkeit attraktiver Wirtschaftsflächen». Beide Kantonen setzten hier eine «politische Priorität».

Bei der Stärken/Schwächen-Analyse wird denn auch auf ein Gefälle zwischen Stadt und Land sowie zwischen Teilregionen hingewiesen. Zudem sei die Region politisch zersplittert: Kantons- und Landesgrenzen erschwerten, Kosten und Nutzen optimal zu koordinieren. Dies gelte verstärkt in finanziell schwierigen Zeiten.

Im Detail lobt der Bericht die hohe Qualität der öffentlichen Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und Kultur. Gleichzeitig nennt er aber auch als Risiko, dass Spardruck just «zukunftswichtige Investitionen» im öffentlichen Sektor reduzieren könnte.

Bundesbern entscheidend

Bei den Schwächen wird unter anderem auf «geringe IT-Kompetenz» in der Region hingewiesen, welche die Forschungsintensität schwäche. Dabei wird mahnend auf den Trend zur Digitalisierung der Wirtschaft verwiesen, auch in der Pharma.

Ferner sei der ausgetrocknete Arbeitsmarkt auf Zuwanderung und Grenzgänger angewiesen. Dies könne zum Problem werden je nach Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, erst recht falls die Bilateralen Verträge und EU-Forschungskooperationen wegfielen. Entsprechend rät der Bericht zu mehr Regio-Lobbying in Bundesbern.

Dass die Pharmabranche als gemeinsamer zukunftsträchtiger Wohlstandstreiber gleichzeitig auch als Klumpenrisiko erkannt wird, zumal mit zwei Weltkonzernen, ist derweil keine neue Erkenntnis.

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