Das peruanische Aussenministerium wird erstmals von einer Frau geleitet: Die frühere Justizministerin Eda Rivas wurde von Präsident Ollanta Humala für ihr neues Amt vereidigt.
Die 61-Jährige löst den Akademiker Rafael Roncagliolo ab, der offiziell aus Gesundheitsgründen zurücktrag. Er stand aber gleichzeitig auch wegen Streitigkeiten mit Venezula und Ecuador in der Kritik.
Rivas übernimmt das Amt kurz vor einem der wichtigsten Ereignisse in der Aussenpolitik der südamerikanischen Landes seit Jahzehnten: Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag ist seit 2008 eine Klage Perus gegen Chile anhängig, bei dem es um die Hoheitsrechte über insgesamt 67’000 Quadratkilometer Meeresgebiete geht.
Der Konflikt datiert auf eine kriegerische Auseinandersetzung in den Jahren 1879 bis 1883 zurück. Die Entscheidung des Gerichts wird demnächst erwartet.
Roncagliolo wurde ausserdem kürzlich vom neuen venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro zurechtgewiesen, nachdem er vorgeschlagen hatte, ein regionales Gipfeltreffen einzuberufen, um die Konflikte zwischen der Regierung in Caracas und der Oppositionzu besprechen.
Maduro sagte daraufhin, Roncagliolo solle sich nicht in die «inneren Angelegenheiten» Venezuelas einmischen. Mit Ecuador gab es Differenzen, nachdem die peruanische Regierung gefordert hatte, der ecuadorianische Botschafter Rodrigo Riofrio solle wegen Belästigung zweier Frauen abgezogen werden.