Erstmals seit 2007 in Afghanistan weniger Zivilpersonen getötet

Die Zahl der im Afghanistankrieg getöteten Zivilpersonen ist erstmals seit fünf Jahren zurückgegangen. In den ersten sechs Monaten 2012 registrierte die UNO-Mission (UNAMA) 1145 getötete und 1954 verwundete Zivilisten.

Soldaten der afghanischen Armee (Archiv) (Bild: sda)

Die Zahl der im Afghanistankrieg getöteten Zivilpersonen ist erstmals seit fünf Jahren zurückgegangen. In den ersten sechs Monaten 2012 registrierte die UNO-Mission (UNAMA) 1145 getötete und 1954 verwundete Zivilisten.

Das sind 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Unter den 3099 Toten und Verletzten seien 925 Frauen und Kinder gewesen, teilte UNAMA am Mittwoch in Kabul mit.

Für 80 Prozent der Opfer machte die UNO Aufständische wie die Taliban verantwortlich, für 10 Prozent die einheimischen und ausländischen Sicherheitskräfte. Die verbleibenden 10 Prozent konnten keiner Konfliktpartei zugeordnet werden.

Stark zugenommen haben den UNO-Angaben zufolge gezielte Tötungen von Zivilisten durch Aufständische: Bei 237 solchen Attentaten seien in den ersten sechs Monaten des Jahres 255 Tote und 101 Verletzte zu beklagen gewesen, ein Plus von 53 Prozent.

Ziel seien unter anderem Zivilisten, die von den Aufständischen verdächtigt würden, Regierung oder Militär zu unterstützen, hiess es im UNAMA-Halbjahresbericht zum „Schutz von Zivilisten im bewaffneten Konflikt“.

Die veränderte Taktik – weg von Gefechten, hin zu gezielten Tötungen von Zivilisten – wertete die UNO als mögliches Anzeichen dafür, dass die Aufständischen geschwächt sein könnten.

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