Erstmals seit einem halben Jahrhundert ist in Burma wieder eine Bewerberin für den Miss-Universe-Wettbewerb gekürt worden. Die 25-jährige Moe Set Wine gewann die Wahl am Donnerstagabend.
«Ich fühle mich als Teil der Geschichte und als Soldatin, die etwas für ihr Land und ihr Volk tut», sagte die Absolventin eines US-Marketingstudiums nach ihrem Sieg. Damit wird Burma erstmals seit 1961 bei dem weltweiten Schönheitswettbewerb vertreten, der dieses Mal im November in Moskau stattfindet.
Die Wahl der Schönheitskönigin ist ein weiteres Zeichen für die politische und gesellschaftliche Öffnung des südostasiatischen Staates, der unter der Herrschaft eines Militärregimes über Jahrzehnte international isoliert war.
Da die burmesische Gesellschaft aber weiterhin überwiegend konservativ ist, waren bei dem Wettbewerb keine Bikinis zu sehen. In Schulen, Universitäten und an den meisten staatlichen Arbeitsplätzen sind Frauen weiterhin verpflichtet, den traditionellen Wickelrock Longyi zu tragen, der bis zu den Füssen reicht.
Kultureller Einfluss aus Südkorea
Unter jungen Frauen in den Städten wächst allerdings der Widerstand gegen die Einheitskleidung. Dabei spielt auch der kulturelle Einfluss des südkoreanischen Kinos, Fernsehens und Modesektors eine Rolle.
Der Designer Htay Htay Tin, der die Kleidung aller Teilnehmer an dem Wettbewerb entwarf, begrüsste die Entwicklung. Die Situation ändere sich, und die Leute würden Sachen tragen, die sie früher nicht anzuziehen gewagt hätten, sagte er.