Den Schweizer Gerichten geht die Arbeit nicht aus: Sowohl bei den Erwachsenen wie bei den Jugendlichen blieb die Zahl der Strafurteile letztes Jahr weitgehend stabil.
Zwar weist die Strafurteilsstatistik 2016 mit knapp 110’000 Verurteilungen von Erwachsenen einen leichten Rückgang aus. Weil aber noch nicht alle Entscheide rechtskräftig sind, spricht das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Mitteilung vom Dienstag von einer «Stabilität auf hohem Niveau».
Mit rund 57’500 Urteilen betrafen auch letztes Jahr mehr als die Hälfte aller Richtersprüche gegen Erwachsene Vergehen gegen das Strassenverkehrsgesetz (–2 Prozent). An zweiter Stelle folgten mit 35’600 Fällen die Verstösse gegen das Strafgesetzbuch (–2%). 17’900 Mal wurden Volljährige wegen Verstössen gegen das Ausländergesetz (–3%) verurteilt, 6700 Mal wegen Drogenhandels (–6%).
Rückgang bei Jugendurteilen gebremst
Die Jugendurteile hatten 2010 mit einem Wert von gut 15’000 einen Höchststand erreicht. 2016 pendelten sie sich nach mehrjähriger rückläufiger Tendenz beim Stand von 12’090 ein. Ein Anstieg der Urteile aufgrund des Strafgesetzbuches (+4%) wurde durch Rückgänge bei den Verkehrsdelikten (–2%) und beim Betäubungsmittelgesetz (–1%) kompensiert.
Am häufigsten gerieten Jugendliche letztes Jahr wegen Drogenkonsums in die Mühlen der Justiz, nämlich fast 5100 Mal. Diese Zahl blieb gegenüber 2015 praktisch unverändert. Deutlich ging aber der Betäubungsmittelhandel zurück, und zwar um 9 Prozent auf gut 900 Verurteilungen.
Innerhalb der Straftaten des Strafgesetzbuches stiegen die Gewaltstraftaten um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den Vermögensstraftaten, die den grössten Teil aller Jugendurteile gemäss StGB ausmachen, kam es zu einem Anstieg von 5 Prozent.