Dortmund braucht heute im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon einen Sieg mit zwei Toren Differenz. Barcelona versucht gegen Paris St-Germain, ein 0:4 wettzumachen.
Trotz des 0:1-Handicaps aus dem Hinspiel geht Borussia Dortmund gegen Benfica Lissabon keineswegs als Aussenseiters ins Rückspiel vor eigenem Anhang. Der BVB hatte vor drei Wochen in Portugal gut gespielt, den Gegner mehrheitlich dominiert und sich eine Vielzahl von Chancen erarbeitet. Ein Sieg mit zwei Toren Unterschied kann durchaus erwartet werden. Zumal sich die Dortmunder zuletzt auch in der Bundesliga in guter Form präsentierten.
Zwölf Tore erzielten Pierre-Emerick Aubameyang und Co. in den letzten drei Pflichtspielen. Am letzten Samstag wurde der Champions-League-Achtelfinalist Bayer Leverkusen 6:2 deklassiert. Nicht dabei ist am Mittwoch allerdings Marco Reus, der am vergangenen Wochenende einen Muskelfaserriss erlitt. Für den Internationalen wird der Amerikaner Christian Pulisic oder der Weltmeister André Schürrle zum Einsatz kommen.
Nur auf die starke Offensive wollen sich die Dortmunder aber nicht verlassen. Gefordert ist auch die Abwehr um den Schweizer Torhüter Roman Bürki. Ärgerliche Gegentore wie gegen Leverkusen darf sich Dortmund womöglich nicht leisten; ist Benfica nur schon einmal erfolgreich, muss die Borussia drei Mal treffen. Unmöglich wäre aber selbst dies nicht. Die Portugiesen haben in der Gruppenphase auswärts gegen Napoli, Dynamo Kiew und Besiktas Istanbul in drei Spielen acht Tore kassiert.
Noch nie wurde ein 0:4 aufgeholt
Deutlich kniffliger, um nicht zu sagen: nahezu aussichtslos, ist die Ausgangslage für den FC Barcelona gegen Paris St-Germain. Das 0:4 aus dem Hinspiel ist eine Hypothek, welche in der Geschichte der Europacup-Wettbewerbe in 58 Versuchen in den Rückspielen noch nie hatte abgetragen werden können.
Der FC Barcelona selber hat es vor 31 Jahren immerhin einmal geschafft, ein 0:3 aufzuholen. Der Gegner damals hiess allerdings «nur» IFK Göteborg und war kein hochkarätiges Star-Ensemble wie es der PSG verkörpert. Deshalb ist im Camp Nou am Mittwoch eine Seltenheit zu erwarten. Dass nämlich der FC Barcelona die Viertelfinals nicht erreicht. Das war ihm vor zehn Jahren zum letzten Mal widerfahren.
Dennoch ist man versucht zu glauben: Wenn es eine Mannschaft schaffen könnte, das Unmögliche möglich zu machen, dann der FC Barcelona. In der Vorrunde gewannen die Spanier ihre drei Heimspiele mit einem Torverhältnis von 15:0. Nicht zuletzt das 4:0 gegen Manchester City, ein weiteres Schwergewicht, lässt die Fans auf einen Coup auch gegen Paris St-Germain hoffen.
Ausserdem hat der zum Saisonende scheidende Trainer Luis Enrique das System auf ein 3-4-3 umgestellt. Damit soll die Oberhoheit im Mittelfeld wiedererlangt werden. Und Lionel Messi scheint nach der taktischen Änderung wieder in Fahrt zu kommen. Am Samstag erzielte er beim 5:0 gegen Celta Vigo zwei Tore und gab zwei Assists. So viele Skorerpunkte waren ihm in der Meisterschaft letztmals vor 361 Tagen gelungen.