Aleksandar Dragovic bewies an der Pokalübergabe sein Talent neben dem Platz: Der Österreicher hat ein Händchen dafür, wie man Bundesräte ärgert.
Es gibt Menschen, die erstarren, wenn sie eine wichtige Persönlichkeit wie einen Bundesrat vor sich haben. Sie quieken, stottern oder bringen gar keinen Ton heraus vor lauter Aufregung. Es gibt aber auch jene, die die Gunst der Stunde nutzen. Zugegeben, man denkt dabei eher an einen geistreichen Wortwechsel mit dem Magistraten oder einen Monolog über politische Versäumnisse. Aleksandar Dragovic hat einen anderen Weg gewählt, die Aufmerksamkeit von Ueli Maurer für sich zu beanspruchen: Einen Klaps auf das magistrale Haupt. Zack. Einmal. Zweimal. Dreimal.
Der Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) kehrte sich immer wieder um und blickte in die Runde. Sah einen verschmitzt lachenden Shaqiri, einen kichernden Park. Den «frechen Österreicher» (Blick) erblickte er allerdings nicht. Dragovic bewies ein Händchen dafür, wie man Bundesräte ärgert. Ueli Maurer nahm es gelassen. Zum Glück. Als Sportminister wäre es peinlich gewesen, wenn er nicht um die wichtigsten Qualitäten eines jungen Fussballers gewusst hätte: Frechheit, Mut und den fehlenden Respekt vor grossen Namen.