Der Pferdebestand hat in der Schweiz weiter zugenommen. Ende 2012 wurden 103’010 Equiden gezählt, also Pferde, Ponys, Esel, Maultiere und Maulesel. Seit 2002 hat sich der Bestand damit um 4 Prozent pro Jahr erhöht.
Die «anderen Equiden» haben dabei stärker zugenommen als die Pferdegattung. Ihr Anteil am Gesamtbestand stieg von 22 Prozent im Jahr 2002 auf 27 Prozent im Jahr 2012, wie die Forschungsanstalt Agroscope am Montag in Avenches (VD) mitteilte.
Registriert wurden mehr als 150 verschiedene Rassen: Den grössten Teil machten mit 40 Prozent die Warmblüter aus. Der Freiberger Rasse gehörte rund ein Fünftel aller Equiden an. 24’000 oder fast ein Viertel der Equiden waren Ponys. Vier von fünf Equiden waren älter als drei Jahre. Der Altersdurchschnitt des gesamten Bestandes betrug 10,6 Jahre.
Der Pferdehaltung kommt laut Agroscope insbesondere im ländlichen Raum eine hohe Bedeutung zu. Drei Viertel des Gesamtbestandes der Equiden wurden auf landwirtschaftlichen Betrieben gehalten. Jeder fünfte nutztierhaltende landwirtschaftliche Betrieb hält auch Equiden. Dabei biete insbesondere die Pensionspferdehaltung vielen Landwirten eine rentable Möglichkeit zur Diversifizierung ihrer Betriebe.
Pferdebranche generiert 12’900 Arbeitsplätze
Aber auch in zahlreichen anderen Zweigen wie Zucht, Pferdehandel, Tourismus, Reitunterricht, Futterbau, Hufschmiede, Veterinärmedizin, Pferdeversicherungsgesellschaften oder Reitsportartikel generiere die Pferdebranche Umsätze. Die Aktivitäten in der gesamten Pferdebranche schaffen rund 12’900 Arbeitsplätze und generieren gegenüber 2010 einen um über 15 Prozent höheren Umsatz.
Die Rolle des Pferdes in der Gesellschaft habe sich während der letzten Jahrzehnte stark gewandelt, heisst es in der Studie des Schweizerischen Nationalgestüts in Avenches (VD) weiter. Einst Nutztier in der Landwirtschaft und in der Armee, werde das Pferd heute in erster Linie als Freizeitpartner gehalten.
Mit diesem Wandel sei auch eine Veränderung der an die Pferdehaltung gestellten Ansprüche einhergegangen. Dies mache sich vor allem in diversen Anpassungen verschiedener Gesetze bemerkbar. Dabei hätten insbesondere das Thema Heimtier/Nutztier im Rahmen der Direktzahlungsdiskussion und die geplanten Veränderungen in der Raumplanung bei den Pferdehaltenden hohe Wellen der Empörung geschlagen, heisst es weiter.