Der Schweizer Arbeitsmarkt erholt sich nur schleppend. Gebremst wird er von trüben Beschäftigungsaussichten in Industrie, Handel, Versicherungen und Gastgewerbe. Das Beschäftigungsbarometer steht auch im zweiten Quartal im negativen Bereich.
Aktuell notiert der Beschäftigungsindikator bei minus 2,7 Punkten, wie KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am Montag aufgrund der im April durchgeführten Unternehmensumfrage mitteilte.
Der Indikator ist damit praktisch unverändert gegenüber dem ersten Quartal. Grund ist, dass weiterhin mehr Firmen von einem zu hohen Personalbestand ausgehen. Zudem planen mehr Firmen, in den nächsten drei Monaten Stellen abzubauen als sie Stellen schaffen wollen.
Der aktuelle Stand des Barometers deutet gemäss KOF auf eine verhaltene Erholung des Arbeitsmarktes in den kommenden drei Monaten hin. Zwar liegt der Zeiger über den Werten des Vorjahrs nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank.
Der leichte Anstieg zu Jahresbeginn hatte aber die Hoffnung geweckt, dass der Arbeitsmarkt im ersten Halbjahr 2016 wieder Tritt fasst und mehr Firmen Stellen schaffen werden. Der neueste Indikator dämpft diese Erwartung wieder.
Frankenstärke drückt weiter
Ein Grund für die schleppende Entwicklung ist, dass jene Firmen, die stärker von der überbewerteten Landeswährung betroffen sind, weiterhin Stellen streichen.
So bleiben die Indikatoren für das verarbeitende Gewerbe, den Gross- und Detailhandel sowie das Gastgewerbe im negativen Bereich. Tendenzen zu einem Stellenabbau zeigen sich auch im Versicherungswesen und bei den Banken.
Hinzu kommt die Zurückhaltung bei jenen Firmen, die in den letzten Jahren einen robusten Stellenausbau verzeichneten. So ist der Branchenindikator für das Baugewerbe und auch die übrigen Dienstleistungen vergleichsweise tief.
Die übrigen Dienstleistungen dürften somit den Arbeitsmarkt nicht in dem Ausmass stützen wie bis anhin. Zu den übrigen Dienstleistungen zählen unter anderem Verkehrswesen, Information und Kommunikation sowie Gesundheits- und Sozialwesen.