Mit der Etappe von Bern ins Wallis nach Finhaut-Emosson wird am Mittwoch das Finale der Tour de France lanciert. Spektakulär ist vor allem der Schlussanstieg hinauf zur Staumauer des Lac d’Emosson.
Über 30 Kilometer lang ist das Finish der ersten von vier Alpenetappen. Zuerst haben die Fahrer, von Martigny her kommend, den Col de la Forclaz zu bewältigen. 13 km lang ist der gleichmässig verlaufende Anstieg mit Steigungsprozenten zwischen 6 und 9 Prozent. Nach einer kurzen Abfahrt haben die Fahrer an den Zielort noch einmal 800 Höhenmeter auf 10,4 km vor sich.
Leader Chris Froome wird keinen einfachen Tag haben. Angriffe auf das Maillot jaune sind mehr als wahrscheinlich. Aus Schweizer Sicht die besten Chancen auf einen Spitzenplatz haben die Walliser Lokalmatadoren Sébastien Reichenbach und Steve Morabito vom Team FDJ. Reichenbach, der im Gesamtklassement mit einem Rückstand von 8:40 Minuten auf Froome den 14. Zwischenrang belegt, ist nach dem Ausfall seines Captains Thibaut Pinot unfreiwillig zum Teamleader befördert worden.
Bisher machte Reichenbach seine Sache sehr gut. Seine Chancen auf einen Top-Ten-Platz sind vorhanden. Letzten Sonntag in der 15. Etappe von Bourg-en-Bresse nach Culoz verpasste er den Etappensieg als Vierter, sechs Sekunden hinter Tagessieger Jarlinson Pantano vom Team IAM, nur knapp. Auf den Anstieg nach Finhaut-Emosson freut sich der 27-Jährige aus Martigny. «Das ist eine der entscheidenden Etappen an dieser Tour», sagte Reichenbach. «Und dies auf einem Terrain, das mir behagt und das ich kenne». Die Strecke kennt Reichenbach aus dem Training.
Das Finale nach Finhaut steht nicht zum ersten Mal im Programm eines World-Tour-Rennens. Vor zwei Jahren fuhren die Fahrer in der 7. Etappe der Dauphiné-Rundfahrt, die ebenfalls von den Tour-Organisatoren durchgeführt wird, zur Staumauer hoch. Der Sieg damals ging an den Niederländer Lieuwe Westra, der an der laufenden Tour allerdings nicht zum Aufgebot seiner Mannschaft Astana gehört.
Das Zielgelände kurz vor der Staumauer, auf der die Teambusse nach dem Rennen auf die Fahrer warten werden, garantiert wie bereits in Bern spektakuläre TV-Bilder. 100’000 Fans erwarten die Behörden und Organisatoren am Schlussanstieg. Empfohlen wird eine frühzeitige Anreise, wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
103. Tour de France. Mittwoch, 20. Juli. 17. Etappe, Bern – Finhaut-Emosson (184,5 km): Bern 12.00 – Kehrsatz 12.16 – Rümligen 12.31 – Reutigen 13.01 – Erlenbach im Simmental 13.16 – Boltigen 13.38 – Zweisimmen 13.52 – Saanenmöser (Bergpreis 3. Kategorie) 14.08 – Saanen 14.18 – Château-d’Oex 14.35 – Col de Mosses (Bergpreis 3. Kategorie) 15.03 – Aigle 15.25 – Saint-Maurice 15.45 – Vernayaz 16.00 – Martigny (Sprintwertung) 16.07 – Col de la Forclaz (Bergpreis 1. Kategorie) 16.45 – Finhaut 17.03 – Finhaut-Emosson (Bergpreis hors catégorie) 17.21. – Hinweis: Die Strecke wird rund 4 Stunden vor der Durchfahrt für jeglichen Strassenverkehr gesperrt.