Joaquin Rodriguez wird seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt die 10. Etappe des Giro d’Italia in Assisi. Der Spanier übernimmt damit das Maglia Rosa vom Kanadier Ryder Hesjedal.
Bei den zwei happigen Aufstiegen mit bis zu 15 Prozent Steigung hinauf nach Assisi vermochte Hesjedal mit Rodriguez zwar relativ gut mitzuhalten, dank der Bonifikation von 20 Sekunden durfte sich der Katalane jedoch nicht unerwartet das rosafarbene Leadertrikot überstreifen lassen.
Das Streckenprofil vor dem Ziel in der Stadt des Heiligen Franziskus war auf Rodriguez zugeschnitten. Der 33-Jährige vom Team Katjuscha liess denn auch nichts anbrennen und setze sich vor dem Polen Bartosz Huzarski und dem Italiener Giovanni Visconti durch. Hesjedal folgte mit sechs Sekunden Rückstand als Sechster. In der Gesamtwertung führt Rodriguez, der in dieser Saison bereits die Flèche Wallonne für sich entschieden hatte, nun mit 17 Sekunden vor dem Kanadier. Hesjedal hatte die Führung bei der Rundfahrt durch Italien am Samstag übernommen.
Eine Ausreissergruppe mit Martin Brändle (Ö), Guillaume Bonnafond (Fr), Miguel Minguez Ayala (Sp), Francesco Failli (It) und wie schon tags zuvor Martijn Keizer war dem Feld kurz nach dem Start enteilt und fuhr in der Folge einen maximalen Vorsprung von fünf Minuten heraus. Rund 20 km vor dem Ziel tauchte mit Keizers holländischem Landsmann Stef Clement ein sechster Fahrer an der Spitze auf. Noch vor dem entscheidenden Aufstieg hinauf nach Assisi wurden die letzten Ausreisser vom Feld jedoch eingeholt.
Am Mittwoch steht die längste Etappe des 95. Giro d’Italia im Programm. Sie führt über 255 km von Assisi nach Montecatini Terme und wird wohl eine Angelegenheit für die Sprinter-Asse sein.
95. Giro d’Italia. 10. Etappe, Civitavecchia – Assis (186 km): 1. Joaquin Rodriguez (Sp). 2. Bartosz Huzarski (Pol) 0:02 zurück. 3. Giovanni Visconti (It), gleiche Zeit. 4. Domenico Pozzovivo (It) 0:06. 5. John Gadret (Fr). 6. Ryder Hesjedal (Ka), beide gleiche Zeit.