Der Atomexperte Michael Prasser verlässt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI). Er verzichtet laut Mitteilung vom Mittwoch auf eine erneute Kandidatur für den ENSI-Rat.
Er habe für sich die Konsequenzen aus der Revision der ENSI-Verordnung durch den Bundesrat vom 19. Oktober gezogen, schreibt der ENSI-Rat.
Die Landesregierung hat die Bestimmungen präsizisiert, die für eine Unabhängigkeit der Mitglieder des ENSI-Rates sorgen sollen. Gemäss der revidierten Verordnung dürfen ENSI-Rat-Mitglieder in keiner Beziehung stehen, die „den Anschein der Voreingenommenheit erwecken kann“.
swissnuclear bezahlt seinen Lehrstuhl
Prasser ist Professor für Kernenergiesysteme an der ETH Zürich und leitet das Labor für Thermohydraulik am Paul-Scherrer-Institut. Sein Lehrstuhl an der ETH ist zum Teil von swissnuclear, der Fachgruppe Atomenergie von swisselectric, finanziert.
Er werde sich wieder voll seinen Ausbildungs- und Forschungsaufgaben widmen, heisst es in der Mitteilung des ENSI-Rates. Seit 2008 ist Prasser Mitglied des ENSI-Rates, dem strategischen und internen Aufsichtsorgan der ENSI. Der Bundesrat wählt bis Ende dieses Jahres den ENSI-Rat neu.