Ethikkommission fordert angeblich Blatters Freistellung

Der Sturz von Joseph Blatter vom Fifa-Thron könnte schnell zur Realität werden. Die Ethik-Kammer des Weltverbandes will den 79-jährigen Walliser Medienberichten zufolge für 90 Tage suspendieren.

FIFA-Präsident Sepp Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini. (Bild: SI)

Der Sturz von Joseph Blatter vom Fifa-Thron könnte schnell zur Realität werden. Die Ethik-Kammer des Weltverbandes will den 79-jährigen Walliser Medienberichten zufolge für 90 Tage suspendieren.

Das bittere Ende von Sepp Blatter als Präsident des Fussball-Weltverbands scheint unmittelbar bevorzustehen. Die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikkommission soll am Mittwoch eine provisorische Sperre von 90 Tagen für den Schweizer gefordert haben. Das berichtet unter anderem «Die Welt.

Folgt die rechtssprechende Kammer unter dem Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert diesem Vorschlag, müsste Blatter nach 40 Jahren Funktionärstätigkeit für die Fifa sofort alle Fussball-Aktivitäten einstellen. Er müsste dann sofort sein Büro in Zürich räumen und erhielte ein Stadionverbot.

Berater spricht von Gerüchten

Klaus Stöhlker, persönlicher Berater von Blatter, sagte am Mittwochabend auf Anfrage der Schweizerischen Depeschenagentur sda, ihm fehle eine schriftliche Bestätigung eines entsprechenden Antrags der Ethikkommission. «Momentan sind alles Gerüchte.» Ein allfälliger Entscheid der rechtsprechenden Kammer zu einem möglichen Antrag würde sowieso erst in den nächsten Tagen gefällt.

Blatter wolle am Donnerstag im Büro erscheinen, so Stöhlker. Die Kommunikationsabteilung der Fifa gab auf Anfrage der Sportinformation Si keinen Kommentar zu den Geschehnissen ab.

Auch Platini im Visier

Wann die zweite Ethik-Kammer ihr Urteil fällt, war am Mittwoch unklar. Dann könnte auch über das Schicksal von Uefa-Präsident Michel Platini befunden werden, dem wegen der umstrittenen Millionen-Zahlung der Fifa aus dem Jahr 2011 ebenfalls Ungemach droht.

Blatter sei nicht offiziell von dem Antrag in Kenntnis gesetzt worden, betonte sein US-Anwalt Richard Cullen. «Wir würden von der Ethikkommission erwarten, dass sie vom Präsidenten und seinen Anwälten hören wollen und die Beweise sorgfältig untersuchen, bevor sie irgendeine Empfehlung für disziplinarische Aktionen abgeben», teilte Cullen mit.

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